Die Suche nach adäquaten Zeichensystemen und Notationsarten, die den jeweiligen Klang- und Formvorstellungen entsprechen, gehört besonders in der Moderne zur schöpferischen Praxis musikalischer Komposition. In ihr manifestieren sich Fragen nach der Natur des Klangs und des Klangraums sowie nach dessen Übersetzung in visualisierbare Bilder und Strukturen.
Die Bemühungen um eine rationale Ableitung wie zugleich präzise Darstellung musikalischer Imaginationen haben verschiedene operative Modelle hervorgebracht. Essenziell in der historischen Auseinandersetzung ist jedoch nicht nur die Praktikabilität der Notationssysteme, sondern vielmehr der kreative Akt, der sich sowohl in der Reflexion des Klangmaterials und seiner kombinatorischen Möglichkeiten als auch als Übersetzung in schriftliche Fixierungen entfaltet.
Das zweitägige Symposium Notation: Imagination und Übersetzung (Konzeption: Susana Zapke) befasst sich mit Deutungsansätzen des Begriffs Notation aus kulturhistorischer Perspektive, insbesondere in Bezug auf Musik und Kunst des 20. Jahrhunderts: Von Gustav Mahler bis zu den Debatten zwischen Ferruccio Busoni und Arnold Schönberg, von grafischen Notationssystemen zwischen den 1950er und 1980er Jahren bis zur Musik der Gegenwart, führen die Vortragenden durch zentrale Fragestellungen einer Theorie der musikalischen Notation.
10.00 Uhr: Begrüßung durch Susana Zapke
JENSEITS VON NOTATION
Moderation: Stefan Fricke (Frankfurt)
10.15 Uhr: Reinhard Pock (Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems)
John Cage: Chess Pieces
11.00 Uhr: David Magnus (Berlin)
Produktive Interferenzen: Transmediale Übersetzungen in Earle Browns früher Musiknotation
11.45 Uhr: Fabian Czolbe (Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar)
Notate als kompositorische HandlungsSpielRäume
12.30 Uhr: Mittagspause
IDEE – TRANSKRIPTION – INTERPRETATION
Moderation: Dirk D’Ase (MUK)
13.30 Uhr: Hannes Löschel (Anton Bruckner Privatuniversität)
Über die Musik zwischen den Noten
14.15 Uhr: Christoph Herndler (Linz)
Warum über Notation reden
15.00 Uhr: Bernd Richard Deutsch (Wien)
Die Grenzen der Genauigkeit.
Notation im Spannungsfeld zwischen Imagination und Interpretation
15.45 Uhr: Eva Reiter (Linz)
Signatur
Über das Sich-Einschreiben in den Klang
16.30 Uhr: Kaffeepause
Moderation: Susana Zapke
16.45 Uhr: Julia Ostwald (Paris-Lodron Universität Salzburg)
Tanz – Stimme – Notation
17.30 Uhr: Rose Breuss (Anton Bruckner Privatuniversität)
93 Takte Jean Cébron.
Die phantomatischen Objekte der Tanznotation
18.15 Uhr: Ende
anschließend Konzert mit Studierenden der Studiengänge Saiteninstrumente (Leitung: Julia Purgina) sowie Blasinstrumente und Schlagwerk (Leitung: Arno Steinwider-Johannsen) der MUK