Der österreichische Bass Günther Groissböck hat sich als einer der gefragtesten Sänger seines Fachs etabliert. Nach seinem Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien war er zuerst Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper und später am Opernhaus Zürich, von wo aus er seine internationale Karriere begann.
Er wird regelmäßig an die wichtigsten Opernbühnen eingeladen, wie die Metropolitan Opera New York, die Opera National de Paris, die Mailänder Scala, das Liceu in Barcelona, die Bayerische Staatsoper, die Semperoper Dresden, die Deutsche Oper und die Staatsoper Berlin, die Arena die Verona und die Bayreuther Festspiele und arbeitet mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Christian Thielemann, Kirill Petrenko, Andris Nelsons, Antonio Pappano oder Philippe Jordan zusammen, um nur einige zu nennen.
Dem Haus am Ring ist er nach wie vor eng verbunden und auch in der Spielzeit 2023/ 24 steht er an der Wiener Staatsoper in verschiedenen Produktionen, die sein breitgefächertes Repertoire erkennen lassen, auf der Bühne. So wird er in Daphne, Zauberflöte, La Bohème, Tristan und Isolde, Parsifal und Die Meistersinger von Nürnberg zu erleben sein. Weitere Engagements führen ihn mit einer Neuproduktion von Amore dei tre re an die Mailänder Scala (musikalische Leitung Pinchas Steinberg), als Gurnemanz (Parsifal) an die Deutsche Oper Berlin sowie als Baron Ochs (Rosenkavalier) und König Heinrich (Lohengrin) an die Staatsoper unter den Linden. In konzertanten Aufführungen des Boston Symphony Orchestra von Lady Macbeth von Mzensk in Boston und der New Yorker Carnegie Hall singt er unter der Leitung von Andris Nelons die Partie des Boris Ismailow. Die Saison wird durch verschiedene Konzertengagements, u. a. bei den Wiener Philharmonikern mit Riccardo Muti und Liederabende, u. a. im Wiener Musikverein, der Londoner Wigmore Hall und der Hamburger Elbphilharmonie ergänzt und endet mit den Bayreuther Festspielen (König Marke, Tristan und Isolde), die seit vielen Jahren ebenfalls fester Bestandteil seines Kalenders sind.
Günther Groissböck ist für die ausdrucksstarke Interpretation seiner Rollen bekannt, allen voran Baron Ochs im Rosenkavalier, die zu einer seiner Paraderollen geworden ist und mit der er das Publikum immer wieder aufs Neue begeistert. Sein Repertoire umfasst darüber hinaus Rollen des deutschen Fachs, insbesondere Wagner- und Strauss-Partien wie Daland (Der Fliegende Holländer), Landgraf (Tannhäuser), Fafner und Fasolt (Rheingold), Hagen (Götterdämmerung), Heinrich (Lohengrin), Pogner (Meistersinger), Gurnemanz (Parsifal), Marke (Tristan und Isolde), Orest (Elektra) aber auch Partien des italienischen und slawischen Fachs, wie z. B. Filippo (Don Carlo), Ramfis (Aida), Boris (Lady Mcbeth of Mzensk), Gremin (Eugen Onegin) oder Wassermann (Rusalka).
Neben seinen Engagements in Orchesterkonzerten liegt ein weiterer Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens im Liedgesang, dem er sich mit großer Leidenschaft widmet. Seine Liedprogramme präsentiert er, häufig begleitet von Julius Drake oder Malcom Martineau, zum Beispiel in München, Wien und Mailand. Das aktuelle Album Nicht Wiedersehen! mit Liedern von Mahler, Strauss und Hans Rott, das er zusammen mit Malcom Martineau aufgenommen hat, wurde mit dem Choc de Classica ausgezeichnet. Seinen österreichischen Wurzeln bleibt er auf ganz besondere Weise treu; so führen ihn Konzerte und Aufnahmen immer wieder mit den Philharmonia Schrammeln zusammen, mit denen er Wiener Lieder interpretiert.
2021 stellte sich der vielseitige Künstler einer neuen Herausforderung und führte erstmals im Theater an der Wien in der Produktion Tristan Experiment selbst Regie. Das nächste Regieprojekt ließ nicht lange auf sich warten. Seine Don Carlo-Inszenierung im Sommer 2023 bei der Oper Klosterneuburg wurde von Publikum und Presse gleichermaßen begeistert aufgenommen.
Eine umfangreiche Diskografie und Videografie zeugt vom vielseitigen Schaffen Günther Groissböcks. Mit Spannung wird sein neues Liedalbum Männerliebe und –leben, an dem er bereits mit Malcom Martineau arbeitet, erwartet. Das Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest.
Aktive Teilnahme nur für Studierende der MUK.