Gustaf Gründgens - Vortrag zum 50. Todestag

Di, 09.04.2013, 14:00 Uhr

mit Dieter Strauss

Die Zeit ist aus den Fugen und ... Dänemark ist ein Gefängnis, diese Worte Hamlets schleuderte Gustav Gründgens bei der Olympiade 1936 seinem Berliner Publikum entgegen. Für den Großkritiker Marcel Reich Ranicki, damals als junger Mann im Parkett, hob er sie sogar besonders hervor. Und Gründgens/Hamlet provozierte weiter: ich habe keine Lust am Manne .....und  (nach einer langen Pause) am Weibe auch nicht. Ein weiterer Angriff nach vorn, gegen die wieder laut gewordenen NS-Beschuldigungen als Homosexueller. Die faszinierende Provokation saß und Grüngens gewann den gefährlichen Seiltanz ohne Netz.

Der Vortrag spannt sich über die  wichtigsten Lebensetappen von Gründgens: vom Start in Hamburg zusammen mit dem "Dreigestirn Erika Mann, ihrem Bruder Klaus und Pamela Wedekind" über die Berliner Periode unter den Nazis, die Düsseldorfer Intendanz in der Ära Adenauers mit ihrer Werktreue, bis hin zum letzten Hamburger-Engagement, dem "Hoftheater ohne Zeitbezug", und dem Tod 1963 in Manila auf den Phillippinen.

Am Schluss steht die provokante Frage, ob sich Klaus Mann wegen der Nachkriegserfolge seines Schwagers Gustav Gründgens 1949 umgebracht, oder ob er mit der posthumen Wiederauflage seines "Mephisto" 1965 doch das letzte Wort behalten hat.

Dieter Strauss ist eh. Leiter der Goethe-Institute Santiago de Chile, Sao Paulo, Paris und Rabat/Casablanca, eh. stv. Generalsekretär des Goethe-Instituts und arbeitet heute als freier Autor und Referent

Termin
Di, 09.04.2013, 14:00 Uhr
Veranstaltungsort
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, MUK.podium Johannesgasse 4a 1010 Wien
Kartenpreise
Eintritt frei

Teilnahme nur für Studierende der KONSuni

InteressentInnen nach Verfügbarkeit freier Plätze