Ausgehend von ihrer Publikation Arbeiten an einer Gender-balancierten Musikwelt , wird die Musikwissenschaftlerin, Autorin und Kulturjournalistin Dr. Irene Suchy in ihrem Gastvortrag Komponistinnen sichtbar machen die notwendigen Schritte umreißen, die für das Erreichen einer genderbalancierten Musikwelt notwendig sind. Sie wird dabei über bestehende Probleme, Stolpersteine, falsche Annahmen und hinderliche Faktoren ebenso sprechen, wie über gelungene Aktivitäten und Best Practice Beispiele aus dem In- und Ausland. Dabei wird sie auf nicht vorhandene Quoten-Vorgaben, die Spezifika der österreichischen Subventions-Politik und die aktuellen Fair-Pay-Initiativen und ihre Auswirkungen speziell auf Komponistinnen eingehen, ebenso wie auf Versäumnisse der Universitäten und Ausbildungsstätten hinsichtlich einer Musikologie, die Komponistinnen sichtbar(er) macht.
Weiters wird sie auf ihre kulturpolitischen Initiativen, v.a. das seit 2018 bestehende EU Creative Projekt MusicaFemina eingehen, mit dem sie seit 2018 eine Reihe von Aktivitäten durchgeführt hat, die das Schaffen von Komponistinnen für das Publikum hörbar machen, für ein Publikum aus dem Profi- und dem Laienbereich, Lehrende und Lernende aller Schulstufen, Neugierige und all jene, die die musikalischen Entdeckungsreisen mitmachen. MusicaFemina steht für eine künstlerische, multi-mediale Plattform des ersten und einzigen wissenschaftlichen Projekts, das sich ausschließlich dem Musikschaffen von Frauen widmet und durch unterschiedliche Formate vermittelt (CD, Rundfunk, Konzerte, Aufträge, Publikationen, eine App etc.).
Eine ausführliche Diskussions- und Fragerunde schließt den Vortrag ab und bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich direkt mit der Vortragenden auszutauschen.
Irene Suchy, gebürtige Wienerin, Dr. phil. Mag. artium, hat Studien der Musikwissenschaft und Germanistik, der Musikpädagogik und Instrumentalmusikpädagogik Cello in Wien und Tokyo absolviert. Sie ist Musikredakteurin bei Ö1, Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten, Ausstellungsmacherin, Moderatorin, Dramaturgin, Librettistin und Literatin.
Sie hat Publikationen zur neueren Musikgeschichte – Paul Wittgenstein (2006), Otto M. Zykan (2008) und Friedrich Gulda (2010), zur Geschichte der abendländischen Musik in Japan, zu NS-Verfolgten und zur NSMusikexilgeschichte, zu feministischer Musikologie sowie zur Zeitgeschichte – Strasshof an der Nordbahn (2012) herausgebracht. 2013 erschien Henzes Utopie. Jugend. Musik. Fest. Deutschlandsberg 1984—2003 und eine literarische Arbeit Litanei gottloser Gebete, 2015 Schmäh als ästhetische Strategie der Wiener Avantgarde, 2016 die Bände ZYKAN STAAT KUNST und ZYKAN WEISE POESIE. Gemeinsam mit Michael Mautner hat sie Staatsoperette – die Austrotragödie, Bühnenfassung nach Staatsoperette von Zykan – Novotny, erarbeitet.
Irene Suchy ist Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, des Bank Austria Kunstpreises für Kulturjournalismus und des Karl Renner Preises, sie Kulturjournalistin des Jahres 2017. Seit 2018 leitete sie das EU Creative Culture Projekts MusicaFemina — women made music.
Aktive Teilnahme nur für Studierende der MUK.
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