mit Kammermusik, Solowerken und Liedern von Claude Debussy
„Ich versuche nur, so aufrichtig wie möglich die Empfindungen und Gefühle auszudrücken, die mich bewegen; der Rest kümmert mich wenig.“ So lakonisch wie auch vieldeutig drückte sich Claude Debussy in seiner 1921 veröffentlichten musikalischen Schriftensammlung Monsieur Croche antidilettante aus. Der „musicien français“, wie er sich nationalbewusst zu verstehen gab, verweist damit auf eine latente Abwehr gegen die deutsche Musik (Wagner an der Spitze der Anfechtungen), aber auch gegen den italienischen Verismus, der, wie er betont, „in der gigantischen Fabrikhalle des Nichts“ lärmt. Die „Aufrichtigkeit“ seiner Musik liegt in diesem kontrapunktischen Denken anderen Musikkonzepten gegenüber. Debussys Inspiration speist sich aus dem Boden der französischen Kultur, der französischen Empfindsamkeit, die jedoch nicht mit einem zeitgemäßen Patriotismus zu verwechseln ist.
Das Fest für Debussy versteht sich als Parcours durch verschiedene Stationen seines Werkes. Von den Quatre chansons de jeunesse (1882-84) über Gedichte des Symbolisten Paul Verlaine, bis hin zu den mythischen Chansons de Bilitis (1900/01) und den Préludes (1909-1910) - die ihre naive und unschuldige Anmutung teilweise den Gedichten des Parnassiens Leconte geschuldet sind - spannt sich ein stilistischer, kristalliner Bogen, der nichts anders verfolgt, als „eine Musik für die Ohren, und nicht fürs Papier“ zu schreiben. Unter Aufrichtigkeit versteht Debussy eben jene Musik, die vom Ohr des Hörers spontan aufgenommen werden kann: „Er [der Hörer] darf nicht die Mühe haben, in den Mäandern einer komplizierten Entwicklung die abstrakten Ideen zu erkennen“. In diesem Sinne bittet das Abendprogramm Ein Fest für Debussy eine intensive Annäherung an die Empfindungswelt von Claude Debussy.
[Susana Zapke, 3.2.2015]
Gesamtkonzept: Univ.-Prof. KWPU Denise Benda
Durch den Abend führt: Univ. Prof. Dr. Susana Zapke (Prorektorin der Konservatorium Wien Privatuniversität)
Programm:
Claude Debussy (1862-1918)
Beau soir (1880, Bearbeitung von J. Heifetz)
La fille aux cheveux de lin (1910, Bearbeitung von A. Hartmann)
Yury Revich, Violine (Klasse Pavel Vernikov)
Akemi Fukuzaki, Klavier (Klasse Denise Benda)
Syrinx für Flöte solo (1913)
Mercedes Schmidt Inglés, Flöte (Klasse Karl-Heinz Schütz)
Quatre chansons de jeunesse (1882-84)
Pantomine (Paul Verlaine)
Claire de lune (Paul Verlaine)
Pierrot (Théodore de Banville)
Apparition (Stéphane Mallarmé)
Christina Parson, Sopran
Gaku Sugibayashi, Klavier (Klasse Carolyn Hague)
Trio für Klavier, Violine und Violoncello G-Dur (1880)
Andantino con moto allegro
Scherzo. Intermezzo. Moderato con allegro
Andante espressivo
Finale. Appassionato
Yuliya Draganova, Klavier (Klasse Klaus Sticken)
Kana Kawashima, Violine (Klasse Pavel Vernikov)
I Chien, Violoncello (Klasse Cecilia Ottensamer)
Pause
Chansons de Bilitis. Szenische Musik zu zwölf Gedichten von Pierre Louÿs (1900/01)
Chant pastoral (Hirtenlied)
Les comparaisons (Wettbewerb)
Les contes (Die Märchen)
Chanson (Lied)
La partie d’osselets (Das Knöchelspiel)
Bilitis
Le tombeau sans nom (Das Grab ohne Namen)
Les courtisanes égyptiennes (Die ägyptischen Kurtisanen)
L’eau pure du bassin (Das klare Wasser im Becken)
La danseuse aux crotales (Die Kastagnettentänzerin)
Le souvenir de Mnasidika (Erinnerung an Mnasidika)
La pluie au matin (Der Morgenregen)
Claire Tudela, Rezitation (als Gast)
Donát Albrecht, Flöte (Klasse Karl-Heinz Schütz)
Evelyn Peña Comas, Flöte (Studiengang Master of Arts Education)
Hanae Miura, Harfe (Klasse Gabriela Mossyrsch)
Miriam Adefris, Harfe (Klasse Gabriela Mossyrsch)
Cristina Galusca, Celesta (Klasse Gerhard Geretschläger)
Pause
Maurice Ravel (1875-1937)
Pièce en forme de Habanéra
Claude Debussy
Le petit nègre (1909, Bearbeitung für Bläserquintett von Eugène Bozza)
Clara Hörmann, Flöte (Klasse Karl-Heinz Schütz)
Ursula Brandstätter, Oboe (Klasse Thomas Höniger)
Andrea Götsch, Klarinette (Klasse Reinhard Wieser)
Andreas Stocker, Fagott (Klasse Marcelo Padilla)
Max Pichler, Horn (Klasse Christoph Peham)
Première Rhapsodie für Klarinette und Klavier (1909/10)
Andrea Götsch, Klarinette
Akemi Fukuzaki, Klavier
Intermezzo für Klavier zu vier Händen (1882)
Duo ShinPark:
Mijung Shin, Klavier (Klasse Denise Benda)
Sangwook Park, Klavier (Klasse Roland Batik)
Sonate für Violoncello und Klavier d-moll (1915)
Prologue. Lent, sostenuto et molto risoluto
Sérénade. Modérément animé
Finale. Animé
Gleb Pysniak, Violoncello (Klasse Natalia Gutmann)
Fang Li, Klavier (Klasse Denise Benda)
In Kooperation mit dem Institut Francais d'Autriche.