Mit Flatterzunge, Slaptongue und ähnlichen Spieltechniken wurden die Studenten beim Workshop der vienna clarinet connection (VCC) aus dem Alltag entführt. Als passenden Abschluss des Kurses luden die Musiker von VCC zum „Lunchtime Concert“.
Die Vienna Clarinet Connection hat von 30. November bis 2. Dezember einen Workshop in der Konservatorium Wien PU abgehalten. Das Ensemble ist auch international sehr anerkannt für seine Konzerte, Kompositionen und Arrangements. Dies belegen zahlreiche hervorragende Kritiken und Reaktionen der Presse sowie mehrere Cds.
Die Besetzung des Ensembles besteht aus zwei Klarinetten, einem Bassetthorn und Bassklarinette, ist also einem Streichquartett vergleichbar. Allein dadurch und durch die große Vielfalt der Arrangements und Kompositionen war ein abwechslungsreicher und interessanter Kurs garantiert.
Trotzdem Teile des Ensembles krankheitsbedingt fehlten, begann der Kurs sehr interessant mit Bassklarinettenunterricht bei Wolfgang Kornberger. Dabei erarbeitete Thomas Fichtinger Aspekte der Artikulation, Tonerzeugung und spezieller Grifftechniken. Dies wurde später gleich im Studium des Beethoven Duos für Klarinette und Bassklarinette (Fagott) angewendet.
Anna Eppel hat in diesen drei Tagen erstmals das Bassetthorn kennen- und schätzen gelernt. Dieses Instrument, das auch Mozart schon in seinen Orchester, Opern und Ensemblewerken verwendet hat, ist heutzutage eine Rarität. In der Größe steht es zwischen Klarinette und Bassklarinette, es hat einen ganz eigenen Klang und die Beschäftigung mit ihm lohnt sich sehr. Mit der Hilfe von zwei Telefonbüchern hat es Anna sogar geschafft, das Bassetthorn im Stehen zu spielen.
Ihr haben weiters besonders die Improvisationsversuche sowie die Beschäftigung mit modernen Spieltechniken gefallen, Slaptongue, Flatterzunge, Permanentatmung und ähnliches.
Rupert Fankhauser hat sich gemeinsam mit einigen Studenten intensiv mit Körperarbeit und Atemtechnik beschäftigt. Gerade bei einem so stressgeladenen Beruf wie dem des Musikers sind gute Entspannungstechniken und eine lockere Körperhaltung von großer Bedeutung. Angesichts von im „normalen“ Studium stets bevorstehenden Prüfungen, Arbeiten und Konzerten kommen diese Aspekte leicht zu kurz. Umso wichtiger ist die Beschäftigung damit anlässlich eines Kurses.
Alle gemeinsam haben dann auch Stücke für das Workshopkonzert am Samstag vorbereitet, darunter einige Stücke aus den Cds der VCC wie „Solfegietto“, „Beautiful Milka“, die „Pizzicato-Polka“, „Baby Elephant“ oder das bekannte Adagio von Mozart. Allgemeine Punkte wie Intonation und Balance im Ensemble wurden ebenso angesprochen wie Details, zum Beispiel das Schaffen von ausgeglichenen technischen Passagen, die durch das Ensemble laufen. All das sind Dinge, die man im Berufsleben des Musikers braucht, und die man von praxiserfahrenen Kollegen nicht oft genug hören kann. Manuela Veitl hat teilweise Es-Klarinette gespielt, hier ist besonders die Intonation das beherrschende Thema, auch dazu gab es viele Tipps von den Musikern der VCC.
Höhepunkt am Samstag war dann das „Lunchtime Concert“ der VCC, wo die Musiker dann Teile ihrer aktuellen Programme spielten. Praktisch alle Teilnehmer des Kurses sowie einige Gäste füllten den Saal. Das Konzert war sehr virtuos und stimmungsvoll, trotz noch immer bestehenden Fiebers bei Helmut Hödl und Hubert Salmhofer. Hier konnten die Studenten die Ensemblepraxis nach vielen gemeinsamen Jahren live erleben.
Das sehr erfolgreiche Workshop Konzert als Abschluss mit allen Teilnehmern und der VCC rundete einen sehr interessanten Kurs ab, in dem viele wichtige Aspekte des Klarinettenspiels behandelt wurden. Vom Ensemblespiel, Improvisation, zeitgenössischen Spieltechniken über Atemtechnik und fast alle Instrumente der Klarinettenfamilie blieb nichts unbesprochen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Vienna Clarinet Connection, wünschen viel Erfolg für die Zukunft des Ensembles und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen in der Konservatorium Wien Privatuniversität.