Die beiden MUK-Studentinnen präsentieren am 16. November im Grand Théâtre de Calais eine vielfältige Auswahl an Musikstücken deportierter Künstlerinnen und Künstlern, die im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden sind. Eine Vorschau des Programms wird am 9. November im MUK.podium geboten.
Die Sopranistin Reinet Behncke wurde gemeinsam mit ihrer Kollegin, der Pianistin Anna An, eingeladen, im Grand Théâtre de Calais ein Konzert mit Musik des Holocaust zu präsentieren.
O Tod, wo ist dein Stachel? besteht aus einer vielfältigen Auswahl an Musikstücken von Viktor Ullmann, Pavel Haas, Gideon Klein, Ilse Weber und Adolf Strauss. Sämtliche Werke sind im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden und konnten damals rausgeschmuggelt oder von Überlebenden versteckt und behalten werden. Alle KomponistInnenen sind aufgrund ihrer Musik dorthin deportiert und später in den KZs Auschwitz und Fürstengrube ermordet worden.
Ein Teil dieses Programms wurde von Behncke und An bereits im Rahmen des Fidelio-Wettbewerbs 2017 präsentiert und mit dem Ersten Preis ausgezeichnet. Seitdem konzertierten die beiden bereits mehrmals das gesamte Programm in ganz Österreich und zollen mit ihrer Darbietung dieser historischen Tragödie ihren Respekt.
Am 9. November zeigen die beiden MUK-Studentinnen im Rahmen des Liederabends „Musik des Holocaust“ eine Vorschau ihres Konzertprogramms im MUK.podium und geben einen Einblick in das besondere musikalische Erbe dieser Künstlerinnen und Künstler, das uns erhalten geblieben ist.
Die in Südafrika geborene Sopranistin Reinet Behncke wuchs in Johannesburg, England, Argentinien und Amerika auf. Seit 2016 ist sie Masterstudentin der Lied- und Oratorienklasse von Birgid Steinberger und Carolyn Hague an der MUK. Meisterkurse bei Dorothee Mields, Helmut Deutsch und Julius Drake ergänzen ihre Ausbildung. Reinet ist eine Studierende von Michele Friedman. Ihr Oratorienrepertoire umfasst Bachs Magnificat und zahlreichen Bachkantaten, Mozarts Vesperae solennes de confessore, Telemanns Die Tageszeiten und Schütz' Die sieben Worte Jesu Christi am Kreuz. 2016 und 2017 war Reinet außerdem Preisträgerin beim Fidelio-Wettbewerb. Gemeinsam mit Anna An erweiterte sie den Gewinnerbeitrag aus dem Jahr 2017 zu einem kompletten Konzertprogramm, welches sie seit dem gemeinsam unter dem Titel Musik des Holocaust in ganz Europa zur Aufführung bringen.
Anna An wurde in Moskau geboren und begann mit vier Jahren Klavier zu spielen. Nach ihrer Ausbildung an der Musikschule und dem Alfred-Schnittke-Institut studierte Sie Klavier am Akademischen College für Musik am Moskauer Konservatorium und an der Gnessin-Akademie. 2015 schloss sie ihr Masterstudium für Lied und Oratorium an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ab und absolviert seit 2017 das Masterstudium der Vokalkorrepetition Lied und Oratorium ebenda (Klasse Carolyn Hague/ Ralf Heiber). Bereits während ihrer Studienzeit gewann sie mehrere Preise bei Wettbewerben und Festivals. Gemeinsam mit Reinet Behncke gewann sie 2017 den Fidelio-Wettbewerb der MUK. Zusammen erweiterten sie den Gewinnerbeitrag zu einem kompletten Konzertprogramm, welches sie seit dem gemeinsam unter dem Titel Musik des Holocaust in ganz Europa zur Aufführung bringen. Seit 2011 ist sie Vokalistin der Ethno-Musikgruppe Mirrors, die Musik aus dem Iran, Afghanistan, Indien, Tadzhikistan und Zentralasien spielt. Als Klavierpartnerin hat sie u.a. bereits mit Peter Edelmann, Alexander Kaimbacher, Angelika Kirchschlager, Leonard Prinsloo oder Anna Sushon gearbeitet.