MUK-Alumni beim Theaterfestival HIN & WEG in Litschau

Fr, 30.07.2021
  • Schauspiel

Am Waldviertler Herrensee findet vom 13. bis 22. August 2021 nun bereits zum 4. Mal unter reger Beteiligung von Absolvent*innen der MUK das Theaterfestival HIN & WEG statt. Die Intendanz übernimmt in diesem Jahr Zeno Stanek, für die künstlerische Leitung zeichnen u. a. auch Katharina Stemberger und Ernst Molden verantwortlich.

An den beiden Wochenenden gibt es erneut über 100 Veranstaltungen an mehr als 30 Spielorten in Litschau und Umgebung zu erleben. In diesem Jahr steht das Festival unter dem Motto „Mut und Vergänglichkeit“.
Schon 2019 und 2020 waren Benita Martins, Hannah Rang und Runa Schymanski, damals noch Studentinnen an der MUK, mit ihrer Schöpfung Gib mir ein F, mit dem sie zuvor bereits den Fidelio-Wettbewerb gewannen, bei HIN & WEG dabei. Auch heuer wird es eine Wiederaufnahme ihres Werks geben — doch nicht nur das, die drei sind mit ihrer Regisseurin Fritzi Wartberg gleich noch mit einem zweiten Stück mit von der Partie. Clemens Berndorff, Enrico Riethmüller, Tobias Resch, Naemi Latzer und Estera Stenzel sind ebenfalls vor Ort.


Gib mir ein F

14. & 15. August 202
jeweils 16:30—17:15 Uhr
Glasfoyer

Drei junge Feministinnen wehren sich gegen unfaire Rollenklischees, wollen nicht mehr leise, zurückhaltend und unterwürfig sein. Aber wieso geht es dann plötzlich um Body-Issues und Instagram-Filter? Streben sie nicht eigentlich nach genau dem Frauenbild, das sie eigentlich bekämpfen möchten? Ein Stück über den Zwiespalt, Feminismus zu leben und gleichzeitig dem Ideal einer Frau entsprechen zu wollen.


Bei aller Liebe — jetzt wird gefotzt!

20. August 2021, 19:30—21:00 Uhr
21. August 2021, 17:00—18:30 Uhr
Herrenseetheater

Unter der Regie von Fritzi Wartenberg sind die drei MUK-Absolventinnen Benita Martins, Hannah Rang und Runa Schymanski gleich mit einem zweiten Stück vor Ort. Mit viel Humor, schonungsloser Ehrlichkeit und einer großen Portion Liebeskritik entlarven die drei in ihrer neuen Stückentwicklung die eigenen verqueren Vorstellungen vom allgegenwärtigen Konzept der Zweisamkeit. Als überzeugte Feministinnen ist den dreien zwar durchaus bewusst, dass die unrealistischen Bilder aus Hollywood-RomComs, Liebesliedern und Kitschromanen ihre Wahrnehmung völlig verfälscht haben — und doch erweist es sich als ganz schön schwierig, diese erfundene Idealvorstellung bewusst abzuschütteln.


Die Fellner Lesung — Anleitung zum Fellnerismus

14. & 15. August 2021
jeweils16:30—17:40 Uhr
Altes Lichtspielhaus

MUK-Absolvent Clemens Berndorff, Josephine Bloéb und Felix Hafner, der gleichzeitig auch die szenische Einrichtung übernimmt, widmen sich der österreichischen Realität — gelesen als absurdes Theaterstück. Unabhängig, unparteiisch, kritisch — so beschreibt „Österreich“-Herausgeber Wolfgang Fellner seine Show FELLNER! LIVE. Doch worum geht es in den Gesprächen wirklich? In transkribierten Interviews und mit Recherchematerial wird die Medienarbeit Fellners und des Boulevards unter die Lupe genommen. In einem Verschnitt aus Originalmaterial und Interviews mit Expert*innen entsteht ein Abend zwischen harter Medienanalyse und politischer Satire.


Oleanna — Ein Machtspiel

21. August 2021, 17:00—18:20 Uhr
22. August 2021, 16:00—17:20 Uhr
Altes Kaufhaus

Enrico Riethmüller und Hanna Mannsberger zeigen in diesem Stück von David Mamet aus den 1990ern, das einen passenden Kommentar zur aktuellen #MeToo-Debatte bietet, unter der Regie der MUK-Lehrenden Estera Stenzel, dass Macht nicht immer in Stein gemeißelt ist, sondern auch vergänglich sein kann. Steigt mit der Höhe einer Machtposition auch die Gefahr eines Machtmissbrauchs? Wann beginnt Sexismus und wann hört er auf? Werden solche Situationen von betroffenen Frauen unter Umständen zum eigenen Vorteil umgewandelt? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das Stück nun aus einem aktualisierten Blickwinkel.


Wer hat Angst vorm weißen Mann?

14. & 15. August 2021, jeweils 18:30—19:30 Uhr
20. August 2021, 17:30—18:30 Uhr
21. August 2021, 13:30—14:30 Uhr
Lagerfeuerwiese im Strandbad

„Only women, children and dogs are loved unconditionally. A man is only loved under the condition that he provides something.“ (Chris Rock)

Enrico Riethmüller ist gemeinsam mit seinem ehemaligen Studienkollegen Tobias Resch gleich nochmal am Start: In ihrem Stück Wer hat Angst vorm weißen Mann? richten zwei smarte Hobbygrillmeister ein sommerliches Gartenfest aus und ringen inmitten der geladenen Gäste um ihre scheinbar so bedrohte Männlichkeit.


Menschen im Wald — ein Hörspaziergang

14. & 15. August 2021
jeweils 10:00—11:15 Uhr und 19:45—21:00 Uhr
Treffpunkt Festivalkassa

MUK-Absolventin Naemi Latzer ist gemeinsam mit Fanny Altenburger und Jeanne-Marie Betram unter Konzept und Regie von Hans-Christian Hasselmann mit einem Hörspaziergang beim Festival beteiligt. Das speziell für HIN & WEG entwickelte Projekt entstand unter Verwendung der Textfläche in Baumform „Menschen im Wald“ von Natascha Gangl und weiteren Ausflügen ins literarische Wurzelwerk von Henry David Thoreau, Franz Kafka und Robert Walser. Bei einem gemeinsamen Waldspaziergang der Schauspielerinnen mit dem Publikum erörtern sie, was der Wald für sie selbst und die Menschheit bedeutet und bedeuten kann. Eine Art hoffnungsvolles Requiem auf das Verhältnis von Mensch und Natur — poetisch, bestürzend und komisch. Eine Sprachsinfonie zwischen Anbetung und Abholzung.


Wer nimmt den Tod in den Arm, wenn er nachts Angst hat?

4. August 2021, 13:30—14:30 Uhr
15. August 2021, 15:00—16:00 Uhr
Zirkuszelt – Circusglück

„Ich habe mich dem Nichts vorgestellt. Es war zuerst ganz schüchtern und wollte nicht von mir erkannt werden. Es verkroch sich blitzschnell in den Untiefen meines Ichs, um sich eine Weile nicht mehr blicken zu lassen. Erst nachdem ich es erfolgreich mit etwas locken konnte, kam es vorsichtig aus seinem Versteck heraus. Seitdem verbindet uns eine tiefe Freundschaft. Manchmal erzähle ich dem Nichts eine kleine Anekdote, dann gluckst es vor Vergnügen in sich hinein. Manchmal spricht auch es zu mir, aber ich verstehe nichts. In meinem Kopf verkleidet sich das Nichts oft als botanischer Garten. Es behängt sich mit Blümchen, flicht sich Gräser in die Haare. Dann strahlt es mich an und fordert mich zum Tanzen auf.“ Schreibt die Autorin Fritzi Wartenberg über ihr Stück. Mit Jonas Graber, Ricardo Pallotta und Helena Vogel.


Küchenlesung Katharina Stemberger

4. August 2021, 13:00—15:00 Uhr

Die MUK-Lehrende, Schauspielerin, Produzentin und zivilgesellschaftliche Aktivistin Katharina Stemberger ist nicht nur künstlerische Co-Leiterin des HIN & WEG-Festivals, sie wird auch eine sogenannte „Küchenlesung“ abhalten, bei der sie aus ihrem Lieblingsstück vortragen wird.


Tür Nummer 13 und Autorinnenlesung Nikola Jaritz-Rudle

14. August 2021: 13:30 – 14:30 Uhr (Tür Nummer 13)
14. August 2021: 15:00 – 16:00  Uhr (Autorinnenlesung)
15. August 2021: 15:00 – 16:00 Uhr (Tür Nummer 13)
Alte Tankstelle

Marie und Martin haben eine völlig heruntergekommene Wohnung von einer verstorbenen, unbekannten Tante geerbt. Diese wollen sie nun so schnell wie möglich wieder verkaufen. Und das aus sehr gutem Grund: überall Schimmel, veraltetes und kaputtes Inventar, Ratten und nervige Nachbarn in provinziellem Umfeld. Claire und Ben interessieren sich als mögliche Käufer für die skurrile Immobilie. Marie und Martin täuschen vor, immer schon dort gewohnt zu haben und erfinden neue Identitäten, um die Chancen für den Verkauf zu erhöhen. Das kann in einer sich selbst zersetzenden Wohnung nur schiefgehen. Den beiden Paaren kommen zu allem Überfluss auch noch ein paar erotische Irritationen in den Weg. Die Wohnung scheint aber auch noch ein Geheimnis zu bergen: den versteckten Schatz aus einem nie aufgeklärten Raubüberfall. Das würde so einiges an dem sonderbaren Verhalten aller Beteiligten erklären.


Tickets für alle Veranstaltungen sind online auf der Website des HIN & WEG-Festivals erhältlich.


Wir wünschen allen Beteiligten ein erfolgreiches Festival und allen Besucher*innen gute Unterhaltung!

Weitere Informationen

Theaterfestival HIN & WEG Litschau