Gustav Mahler in Forschung und Praxis – Ein Rückblick

Do, 17.11.2011
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Installation Angewandte

Von 7.-10. November drehte sich am KONS alles um die Musik und die Persönlichkeit Gustav Mahlers.

Die Konservatorium Wien Privatuniversität (KONS) hat sich bereits in den vergangenen beiden Studienjahren intensiv mit der Musik und der Persönlichkeit Gustav Mahlers beschäftigt. Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes wurden dem Komponisten eine Reihe künstlerisch-praktischer sowie wissenschaftlich-theoretischer Aktivitäten gewidmet, wobei die Aufführung der „Ersten“ in einem Promskonzert für ein jugendliches Publikum im Großen Konzerthaussaal und der „Mahler-Salon“ im Musikverein besonders in Erinnerung geblieben sind.

Zum Ende des Mahler-Jahres 2011 versammelten sich nun erneut Studierende, Lehrende und Gäste zu einem fulminanten „Forschungs-Showdown“:  An vier Tagen begleiteten interdisziplinäre Ansätze, wissenschaftliche Vorträge, aufführungspraktische Besonderheiten und gesellschaftliche Events von und mit WissenschaftlerInnen, SängerInnen, MusikerInnen und TänzerInnen das kons.wien.sinfonieorchester. Unter der Leitung von Peter Gülke erarbeitete und präsentierte das Sinfonieorchester des KONS Orchesterwerke Mahlers.

Das Projekt fand bewusst ausschließlich in den Räumlichkeiten des KONS statt und war eine Kooperation mit der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft (GMG) und der Universität für angewandte Kunst. Als Vertreter der GMG hielten Dr. Erich Wolfgang Partsch und Dr. Rainer Bischof, der bis zu seiner Pensionierung am KONS unterrichtet hat, Vorträge vor einem interessierten Publikum und nahmen am Round Table teil. 
Jenny Schleif und Jakob Lukas Egger, Studierende der Universität für Angewandte Kunst, Abteilung für Bühnen- und Filmgestaltung (Leitung: Univ.-Prof. Mag. art. Bernhard Kleber) sorgten mit ihrer Installation unter dem Titel Aus dem Urmotiv wird ein Thema für Begeisterung. Betreut wurden die beiden von Univ.-Ass. Mag.art. Angela Gregovic.

Weitere Vortragende waren die KONS-Lehrenden Dr. Edwin Vanecek, der in Zusammenarbeit mit den Studierenden Melanie Henley Heyn (Sopran), Mehrdokht Manavi (Klavier), Rafael Martin Fingerlos (Bariton) und Chie Ishimoto (Klavier) Lieder, die mit Carolyn Hague einstudiert worden waren, in seinen Vortrag einbaute und Dr. Stefan Schmidl, der in einem gemeinsamen Vortrag mit Dr. Erich Wolfgang Partsch zur Veranschaulichung Musik- und Filmbeispiele brachte. 

Im Interpretationsworkshop mahler.lieder.instrumental erarbeitete Michael Pinkerton, Vorstand der Abteilung Gesang und Oper, mit Studierenden Interpretationen von eigenen Mahler-Lieder-Einrichtungen. Die Abteilung Elementare Musikpädagogik wiederum setzte sich in einem Workshop unter der Leitung von Gabriela Gerhold mit dem instrumentalen Liedschaffen Mahlers auseinander.

Unter dem Titel Gustav Mahler am Klavier luden Marialena Fernandes und Ranko Markovic zum Klavierworkshop. Auszüge und Ergebnisse daraus präsentierten die Studierenden dann auch im Rahmen der Abschlusskonzerte. Junge TänzerInnen zeigten bei den Abschlussperformances gemeinsam mit Melanie Henley Heyn und Mehrdokt Manavi Choreographien von Leslie Hughes zu vier von Gustav Mahlers Rückert-Liedern. 

Das kons.wien.sinfonieorchester hatte die ganze Woche über das Vergnügen mit dem Dirigenten und Musikwissenschaftler Dr. Peter Gülke an durchaus schwierigen Werken von Mahler und Franz Schubert zu arbeiten. Diese wurden dann am letzten Tag in Abschlusskonzerten aufgeführt. Dr. Gülke lobte das hohe Niveau der jungen KONS-MusikerInnen, welches nur selten bei Hochschulorchestern zu finden sei.

Beim Round Table mit den Vortragenden, Prof. Georg MarkDr. Peter Gülke und Ranko Markovic waren sich alle Teilnehmer einig und zogen durchwegs ein positives Resume der Mahler-Woche: mit interdisziplinären Projekten dieser Art kann man etwas bewirken, (Denk-)Prozesse in Gang bringen und Menschen für bestimmte Themen begeistern: nicht nur Studierende, auch Lehrende und das Publikum. Dr. Gülke ermunterte das KONS abschließend auch, den bisherigen Weg weiter zugehen und damit ein Zeichen zu setzen, und klar zu machen, wie existenziell Kunst ist.

Im Rahmen einer humorvoll gestalteten szenischen Lesung und musikalische Interpretation (Milieu-Studien zu Mahlers Stadt) mit Texten von Robert Musil, Karl Kraus oder Alma Mahler befassten sich - unter der Leitung von Univ. Doz. Mag. Dr. Susana Zapke und Isabella Fritdum - Studierende des Studiengangs Master of Arts Education sowie der Abteilungen Musikalisches Unterhaltungstheater und Schauspiel. Für die musikalische Begleitung sorgten Markus Pechmann (Trompete), Manuela Leonhartsberger (Mezzosopran), Laszlo Kövi und Chie Ishimoto (Klavier).

Das gesamte Programm finden Sie hier, weitere Fotos auf www.facebook.com/konswien.

17.11.11