Der Lehrende der Abteilung Tasteninstrumente führte mit dem Symphonieorchester Izmir das 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15 von Johannes Brahms auf.
Ein Bericht von Gerhard Geretschläger:
Am 12. Februar 2010 ging für mich ein schon lang gehegter Wunsch in Erfüllung: ich konnte mit dem Symphonieorchester Izmir (Türkei) das 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15 von Johannes Brahms aufführen. Das Konzert fand in der "Ahmet Adnan Saygun Konzerthalle" statt, einem Saal für etwa 1200 Zuschauer, mit sehr guten Akustik und einem vor zwei Jahren neu gekauften großen Steinway Konzertflügel.
Das Orchester, durchwegs mit jungen, ambitionierten Musikern besetzt, erwies sich als ein professioneller Partner und kam unter der Leitung seines Chefdirigenten Ender Sakpinar zu einer schwungvollen, beherzten und klangvollen Interpretation, die mir als Solist eine sichere Grundlage bot. Besonders bezüglich der Tempi herrschte schon in der ersten Probe weitgehende Übereinstimmung, was sich dann in der Generalprobe am darauffolgenden Tag noch weitgehend manifestierte.
Das Konzert selbst fand dann noch am selben Abend statt, und nach der vor solchen Auftritten üblichen Spannung breitete sich dann auf der Bühne eine sichere Ruhe aus, die durch das gesamte Werk hindurch anhielt und der Interpretation einen schönen Atem verlieh, den ich auch selbst sehr genießen konnte. Besonders daran beteiligt war aber auch das vorzügliche Publikum, das - obwohl durch etwa achthundert Personen zahlreich vertreten - große Aufmerksamkeit bewies und stellenweise für die sprichwörtliche Ruhe sorgte, "dass mein eine Stecknadel könne fallen hören". Das kam auch besonders im zweiten von Brahms wundervoll komponierten Choralsatz zum Tragen.
Nach dem schwungvoll beschlossenen Finalsatz war dann auch anhaltender Applaus der Lohn, was nach mehreren Auftritten auch eine Zugabe ermöglichte. Hier spielte ich das erste Prélude "Danseuses de Delphes" von Debussy, das auch von Publikum wie Orchester sehr stimmungsvoll aufgenommen wurde.
Alles in allem war ich von diesem Konzert sehr angetan, wie selbstverständlich auch von der herzlichen Aufnahme seitens des Publikums und der im gesamten professionellen Organisation durch das Management des Symphonieorchesters Izmir. Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich dieser Kontakt weiter vertiefen ließe, etwa durch Austauschverfahren oder durch Gastauftritte des Dirigenten bei uns an der Konservatorium Wien Privatuniversität.