Unter dem Titel Sprache.Macht.Politik veranstaltet der Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien am 22.9.2020 um 18 Uhr ein interdisziplinäres Symposium im Rahmen des Festivals „BLOODY CROWN – Europa in Szene“ der Compagnie wortwiege in den Kasematten in Wiener Neustadt.
Das Symposium befasst sich mit dem Spannungsfeld von Sprache, Macht und Politik. Ausgangspunkte sind Elfriede Jelineks Untersuchungen des Zusammenhangs von politischer Sprache, Manipulation und Gewalt sowie die Frage nach der (Un-)Möglichkeit einer differenzierenden literarischen Sprache. Wie kann die Literatur politisch Position beziehen? Mit welchen Strategien kann die Kunst der manipulativen populistischen Sprache der Politik etwas entgegensetzen? Und wie kann sie neu wirksam werden?
Der Abend ist Teil des großangelegten wissenschaftlich-künstlerischen Forschungsschwerpunkts „Kunst & Politik“ des Interuniversitären Forschungsverbunds Elfriede Jelinek. Dieser Schwerpunkt befasst sich mit grundsätzlichen Aspekten politischer Ästhetik: Was ist „politische Kunst“? Wie könnte/sollte Kunst heute „politisch“ sein? Impulse dafür geben die Werke Elfriede Jelineks und deren politisch-ästhetische Verfahren der Subversion.
Über den Abend verteilt liest Burgschauspielerin Sylvie Rohrer aus politischen Essays von Elfriede Jelinek, die sich mit (rechts-)populistischer Sprache und mit sprachlich erzeugten Ausschluss- und Abwertungsmechanismen auseinandersetzen.
Julya Rabinowich beschäftigt sich in „Urlaub auf der Animal Farm“ mit Sprachmissbrauch, Propaganda und der (Un-)Freiheit der Sprache. Als Abschluss diskutieren Dirk D’Ase (MUK), Anna Maria Krassnigg (wortwiege), Christoph Reinprecht (Universität Wien) und Julya Rabinowich „Die Macht der Sprache – Künstlerische Strategien des Widerspruchs“.
Das Symposium findet in den Wiener Neustädter Kasematten im Rahmen des Festivals „BLOODY CROWN – Europa in Szene“ statt, welches sich dem politischen Genre der Königsdramen widmet. Die Compagnie wortwiege nimmt prägende europäische Mythen in den Blick und damit die Zusammenhänge von Sprache, Macht, Politik und Geschlecht.
Mit Dirk D’Ase, Andrea Heinz, Anna Maria Krassnigg, Julya Rabinowich, Christoph Reinprecht und Sylvie Rohrer.
Begrenzte Platzzahl, Anmeldung bis 17.9.2020 unter jelinek.germanistik@univie.ac.at erforderlich.