ABGESAGT: ...quasi come d’un concerto...

Di, 02.03.2021, 20:00 Uhr

Im musikalischen Zentrum dieses Programms steht die 9. Sonate für Klavier und Violine, op. 47 A-Dur (1802) von Ludwig van Beethoven: die Kreutzersonate. Dieses Werk sprengt den Rahmen der Gattung durch seine Virtuosität, Dauer und seinen konzerthaften Gestus.
In Leo Tolstois gleichnamiger und stark autobiographischer Novelle wird die konzertante Aufführung der Kreutzersonate (1889) zum Nukleus für einen literarischen Mord: Der eifersüchtige Ehemann ersticht seine Gattin.

In der literarischen Öffentlichkeit wurde die Ehefrau in der Kreutzersonate mit Sofja Tolstaja gleichgesetzt. Sofja Tolstaja, Tolstois Ehefrau und selbst Schriftstellerin, schrieb daraufhin den Roman Wessen Fehl? Die Erzählung einer Frau oder Eine Frage der Schuld (1893). Während in Tolstois Erzählung die Geschehnisse aus der Perspektive des männlichen Protagonisten dargestellt werden, erzählt Sofja Tolstaja die Geschichte vom Standpunkt der Frau. Leoš Janáček wurde 1923 sowohl literarisch als auch musikalisch zu seinem 1. Streichquartett inspiriert, das den Untertitel Kreutzersonate trägt. Dieses Streichquartett taucht wiederum in Margriet de Moors Liebesgeschichte Die Kreutzersonate (2002) auf. Die 200-jährige musikalische und literarische Wechselwirkung wird an diesem Abend von Musiker*innen und Schauspieler*innen der MUK dargeboten.


Programm:

Ludwig van Beethoven (1770—1827)
Sonate für Klavier und Violine A-Dur op. 47 Kreutzersonate

Leoš Janáček (1854—1928)
Streichquartett Nr. 1 Kreutzersonate

Mit Texten von Leo Tolstoi, Sofja Tolstaja und Margriet de Moor.

Termin
Di, 02.03.2021, 20:00 Uhr
Veranstaltungsort
Musikverein Wien, Gläserner Saal/Magna Auditorium Musikvereinsplatz 1 1010 Wien +43 1 505 81 90 tickets@musikverein.at www.musikverein.at
Kartenpreise
€ 23,—/19,—/Stehplatz 6,—/Abendkassa für Studierende € 11,—

Karten ab 09.01.2021 beim Wiener Musikverein erhältlich
unter +43 1 505 81 90, tickets@musikverein.at oder www.musikverein.at