MUSICAL: Aschenputtel oder Königsklasse?

Mo, 13.01.2014, 19:00 Uhr

Nach wissenschaftlicher Definition ist ein Musical eine populär und zeitgemäß aufgeführte Theaterproduktion, die aus Live-Darbietungen aus den Bereichen Schauspiel, Gesang, Tanz und Musik besteht. Aber was nützt eine wissenschaftliche Definition, wenn, laut Oscar Hammerstein II, Produzent u.a. von Oklahoma! und The Sound of Music, das Musical alles sein kann, was es will, denn im Grunde genommen muss es nur eines haben—die Musik.

Zwischen diesen beiden Polen oszilliert das eigenwillige Genre, das jeder kennt, das in seiner demokratischen Form für jede/n gedacht ist und das Leonard Bernstein als "ein Ding an sich" bezeichnet hat.

Die Position des Musicals im ästhetischen Diskurs ist ebenso schwer zu definieren, wie die Gattung selbst. Das Wort an sich ist nichts weiter als die Kurzform von musical comedy oder musical play. Darin versteckt sich schon das Wesen des Genres: Es will primär unterhalten. Und nichts ist schwieriger, als den Menschen zu unterhalten. Nicht umsonst gilt die Komödie als das komplizierteste Genre der dramatischen Künste. Im Idealfall bedeutet ein lachendes und zufriedenes Publikum ausverkaufte Häuser. Als Wirtschafsfaktor ist das Musical damit längst akzeptiert, als künstlerische Institution, wenn überhaupt, nach wie vor sehr stiefmütterlich behandelt.

Sind jene Künste, die uns helfen den Alltag lustvoll leicht zu bewältigen, automatisch „niedere“ Künste? Wie sind in diesem Diskurs tragische Produktionen einzuordnen, die das Publikum nicht mit einem obligatorischen Happy End entlassen? Bleibt das Musical immer Aschenputtel oder steigt es in die Königsklasse auf?

In diesem Kontext diskutieren u.a. Dr. Peter Hofbauer (österreichischer Fernsehproduzent, Musicalautor und Theaterleiter), Johanna Arrouas (Operetten- und Musicalsängerin Volksoper Wien), Josef Ernst Köpplinger (Intendant Staatstheater am Gärtnerplatz, München), Gunther Baumann (Journalist, filmclicks.at) Christoph Wagner Trenkwitz (Chefdramaturg Volksoper Wien), Ramesh Nair (Choreograf, Tänzer und Bühnendarsteller) und Erhard Pauer (Studiengangsleitung Musikalisches Unterhaltungstheater an der KONSuni).

Moderation: Martin Traxl

Termin
Mo, 13.01.2014, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, MUK.podium Johannesgasse 4a 1010 Wien
Kartenpreise
Eintritt frei
© Martin Hauser
© Martin Hauser