Stilistisch vielfältig und facettenreich präsentiert sich das MUK.sinfonieorchester im Großen Saal des Musikvereins Wien.
Der Bogen spannt sich diesmal von Dmitri Schostakowitschs Klavierkonzert Nr. 1 c-moll op. 35 aus dem Jahre 1933, dessen charakteristischen Stil der Komponist mit eigenen Worten als „spöttische Herausforderung an den konservativ-seriösen Charakter des klassischen Konzertes“ beschrieben hat, über die letzte Komposition der jung verstorbenen französischen Komponistin Lili Boulanger D’un matin du printemps bis zu Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 6 F-Dur aus dem Jahre 1808 — jenem Werk der Musikgeschichte, das wie kein zweites die Türe für den musikalischen Impressionismus geöffnet hat.
Ist im Falle von Beethovens Pastorale der Topos „Natur“ in einen organischen Prozess eingebettet, der sich innerhalb einer abstrakten, musikalischen Form diszipliniert, so ist die spätromantische Naturbetrachtung der Lili Boulanger, die übrigens 1913 als erste Frau den begehrten Prix de Rome gewann, eine verhaltenere, zutiefst subjektive — und dennoch von glühender Intensität.
Boulanger und Beethoven bilden somit die Bordüre für das von scharfen Kontrasten geprägte Klavierkonzert von Dimitri Schostakowitsch. Seine Musik ist — neben aller Virtuosität — stets Ausdruck menschlicher Emotionen in einer zerrissenen Welt, eine Botschaft von Widerstand und Überlebenswillen — und eben deshalb ein musikalisches Dokument von zeitloser Relevanz.
Mit:
Stefanie Plank, Trompete
Viviana-Zarah Baudis, Klavier
MUK.sinfonieorchester
Musikalische Leitung: Andreas Stoehr
PROGRAMM:
Lili Boulanger (1893—1918)
D’un matin de printemps (Orchesterfassung)
Dmitri Schostakowitsch (1906—1975)
Konzert für Klavier und Trompete solo Nr. 1
Ludwig van Beethoven (1770—1827)
Symphonie Nr. 6 Pastorale
Karten bei der Jeunesse erhältlich.
Karten für Abonnent*innen ab 5. Oktober,
allgemeiner Vorverkaufsstart am 19. Oktober 2023.