MUK MEETS IFK: Auto-Archive. Zur Aufzeichnung des Eigenen: Über Retraumatisierungen

Mi, 04.05.2022, 18:15 Uhr

Derzeit vergeht keine Woche, in der nicht anlässlich des neuen europäischen Krieges Retraumatisierte sich zu Wort melden. Das Trauma ist eine besondere Form eines Auto-Archivs und einer Aufzeichnung des Eigenen. Die Wiederkehr verdrängter (Kriegs-)Erfahrungen unterstreicht die Aktualität autotheoretischer und autofiktionaler Verfahren in den Künsten und künstlerischen Forschungen; umso wichtiger werden Fragen nach den Methoden autotheoretischer Poetiken: Wie kommt das Schreiben des Eigenen zu seinen Gegenständen und Materialien? Wie werden autobiographische oder autoarchäologische Inhalte archiviert? Ist die Musik ein Archiv des Eigenen? Diese Fragen werden anhand von Annie Ernaux’ Buch Die Scham diskutiert sowie praktische Beispiele von auto-archivischen Verfahren vorgestellt.

Knut Ebeling ist Professor für Medientheorie und Ästhetik an der weißensee kunsthochschule berlin. Studium in Berlin und Paris, Arbeitsfelder: moderne und zeitgenössische Philosophie, ästhetische Theorien, Medien des kulturellen Gedächtnisses (Archiv, Sammlung, Museum), Theorie, Ästhetik und Epistemologie der materiellen Kultur, Archäologie der zeitgenössischen Kunst. 

Zahlreiche Publikationen zu zeitgenössischer Theorie, Kunst und Ästhetik, u. a.: Sorge. Autotheorie der Trauer, Hamburg 2021; gem. mit Annette Maechtel und Heimo Lattner (Hg.), Never mind the Nineties. Eine Medienarchäologie des Kunststandorts Berlin der 1990er Jahre, Hamburg 2020; There Is No Now. An Archaeology of Contemporaneity, Berlin 2017; Wilde Archäologien 2. Begriffe der Materialität der Zeit von Archiv bis Zerstörung, Berlin 2016; gem. mit Georges Didi-Huberman, Das Archiv brennt, Berlin 2007; gem. mit Stefan Altekamp (Hg.), Die Aktualität des Archäologischen – in Wissenschaft, Medien und Künsten, Frankfurt / Main 2004.

Infomaterial
Termin
Mi, 04.05.2022, 18:15 Uhr
Veranstaltungsort
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Erkersaal Johannesgasse 4a 1010 Wien
Kartenpreise
Eintritt frei

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COVID-19 Sicherheitsmaßnahmen.

In Kooperation mit dem IFK
Foto: Knut Ebeling
Foto: Knut Ebeling