"Dusko Goykovich is a hell of a trumpet player!"
Kein Geringerer als Weltklasse-Trompeter und Mitbegründer des Bebop, Dizzy Gillespie, schwärmte so von dem 1931 in Bosnien (ehem. Jugoslawien) geborenen Trompeter Dusko Goykovich, der mit nahezu allen Größen des Jazz zusammengearbeitet hat. Trompeter wie Dizzy Gillespie, Chet Baker, Freddie Hubbard, Art Farmer, Clark Terry, Woody Shaw, Maynard Ferguson und Benny Bailey waren genauso seine Partner wie Dexter Gordon, Stan Getz, Jimmy Heath, Sal Nistico, Horace Parlan, Tommy Flanagan, Kenny Barron, Tete Montoliu, Eddie Gomez, Kenny Clarke, „Philly“ Joe Jones, Tony Williams, Alvin Queen ... die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Genauso bekannt wie als Trompeter wurde Dusko als Komponist und Arrangeur, wobei er in seinen Titeln häufig die Folklore seiner Heimat Serbien verarbeitet.
Nach seinem Musikstudium in Belgrad und Berklee war er herausragendes Mitglied der Big Bands von Woody Herman, Maynard Ferguson, Thad Jones und der von Kenny Clarke-Francy Boland. Und natürlich hat er immer wieder eigene Bands geleitet, die ebenfalls mit großen Namen gespickt waren. Von 1988-1995 war Dusko Leiter des Bayerischen Landesjugendorchesters und konnte dort seine Erfahrungen an junge Musiker weitergegeben. Viele dieser Musiker fanden sich später in der renommierten Munich Big Band wieder, deren Gründer und Leiter Goykovich ist.
Ein absolutes Meisterstück ist Duskos 1994 mit Tommy Flanagan, Jimmy Heath, Eddie Gomez und Mickey Roker veröffentlichte CD „Soul Connection“ (ENJA 8044), eine Verbeugung vor seinem großen Idol Miles Davis; die Auszeichnung mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik war deshalb fast eine logische Folge. Es folgten ebenso beachtenswerte Produktionen wie „Bebop City“ (ENJA 9015), 1995 mit Kenny Barron, Ralph Moore, Abraham Burton, Ray Drummond und Alvin Queen veröffentlicht.
Goykovich gehörte nach seiner Ausbildung an der Musikschule in Belgrad von 1951 bis 1955 dem dortigen Rundfunk-Tanzorchester an. Nach kurzer Zeit bei den Frankfurt All Stars ging er 1956 zu Max Greger und 1957 zu Kurt Edelhagen. Nach einem erstem Aufenthalt in den USA am Newport Jazz Festival 1958 mit der International Youth Band von Marshall Brown arbeitete er 1959 bei Albert Mangelsdorff, bzw. dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks und spielte ab 1960 wieder in den Big Bands von Edelhagen, Herb Pomeroy, Maynard Ferguson und Woody Herman, unterbrochen von einem Studium an der Berklee School of Music in Boston ab 1961. Er kehrte 1966 nach Deutschland zurück und gründete in Köln sein International Quintet. 1967 war er der Leiter der Jazzcombo in Gunther Schullers Third Stream-Oper The Visitation, die an der Hamburger Oper und der Met von New York aufgeführt wurde. Seit 1968 lebt Dusko Goykovich in München.
Aktive Teilnahme nur für Studierende der Abteilung Jazz der Konservatorium Wien Privatuniversität.