8. Gesundheitstage „Künstler*innen für Künstler*innen“

Di, 08.10.2024, 10:00‒17:00  Uhr

Zum achten Mal finden an der MUK „Gesundheitstage“ für Künstler*innen statt. Als Referent*innen wurden hierfür speziell Künstler*innen eingeladen, die gesundheitliche (Zusatz-)Berufe eingeschlagen und studiert haben. Sie wissen um physische und psychische Belastungen im künstlerischen Alltag aus erster Hand Bescheid und geben Einblicke in die Materie. Nach kurzen Impulsvorträgen folgen Workshops, in denen speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen im Musiker*innenalltag eingegangen wird und Übungen zur Prävention vorgestellt werden.

Die hochkarätigen Gäste widmen sich ganz unterschiedlichen Themen:
Sabine Skopal spricht über Ausstrahlung auf der Bühne.
Leonhard Königseder berichtet von einem Orchesterprojekt in Norwegen, das er gemeinsam mit Mona Smale und Matthias Bertsch in diesem Sommer gesundheitlich und wissenschaftlich begleitet hat.
Astrid Mathy spricht über den Umgang mit Leistungsdruck während des Menstruationszyklus und widment sich auch allgemein dem Thema Energiedefizit und Regeneration.
Joanna Kaniewska setzt ihre Workshopserie aus den Impulstagen Alte Musik fort und widmet sich der richtigen „Balance“ nach einem erfolgreichen oder auch weniger erfolgreichen Auftritt.
Gudrun Waldek präsiertiert vorbeugende physiktherapeutische Übungen für Musiker*innen.
Arbeitsmedizinerin Ulrike Eggenburg referiert über Lärmeinwirkung, Gehörschäden und Vorbeugung. Zudem eröffnet sie interessierten Teilnehmer*innen die Möglichkeit, das eigene Gehör testen zu lassen.
Manfred Greslechner behandelt mit seinem Vortrag die Gefahren von Medikamentenmissbrauch, Betablockern, Energydrinks, u. a.


PROGRAMM — Di, 8. Oktober:

10.00—11.30 Uhr: Gudrun Waldek, Physiotherapie für Musiker*innen
11.45—13.00 Uhr: Ulrike Eggenburg, Musiker*innengesundheit aus medizinischer Sicht
14.30—16.00 Uhr: Manfred Greslechner, Medikamentenmissbrauch bei Musiker*innen: Beta-Blocker, Schlaftabletten, Aufputschmittel und EnergyDrinks
13.30—17.00 Uhr: Ulrike Eggenburg, Gehör-Tests (im Clemens Hellsberg Saal)


Gudrun Waldek: Physiotherapie für Musiker*innen

Einseitige Haltung, gleichförmige Bewegung, enormer Leistungsdruck und auch der Musiker*innenalltag bedeuten enorme physische Belastungen für uns Musiker*innen. Leider kommt aber im Gegensatz zum Spitzensport sowohl in der Ausbildung als auch im täglichen Training das Augenmerk auf allgemeine Fitness, um den Belastungen standhalten zu können, und ausreichend Ausgleich sowie Haltungs- und Bewegungsoptimierung viel zu kurz.
Als Physiotherapeutin sehe ich meine Aufgabe sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Problemen des Bewegungsapparates. Als kleinen Einblick möchte ich ein paar allgemeingültige Tips zur Haltung sowie „am Arbeitsplatz“ ausführbare Ausgleichsübungen vorstellen.

Gudrun Waldek war schon als Kind sowohl an Musik als auch an Medizin interessiert, was sie später in unterschiedlichen Ausbildungen professionalisierte: Sie studierte Barockoboe in Linz und Amsterdam und ist als Oboistin im In- und Ausland tätig. 2006 erhielt sie ihr Diplom zur Physiotherapeutin in Salzburg. Seit 2013 lebt sie in Wien und hat sich aufgrund ihrer musikalischen Vorbildung auf die Behandlung von Musiker*innen spezialisiert.  
www.gudrunwaldek.at

 
Dr. Ulrike Eggenburg-Zankl: Musiker*innengesundheit aus medizinischer Sicht
Ärztin für Allgemeinmedizin, Arbeitsmedizinerin der MUK

Dieser Vortrag beleuchtet allgemein das Berufsbild des*der Musikers*in. Welchen gesundheitlichen Belastungen sind wir tagtäglich ausgeliefert? Wie reagiert unser Gehör- und Bewegungsapparat darauf? Welche Schallpegel werden durch verschiedene Instrumente und Gesang erreicht und zu welchen Folgen kann dies führen? Maßnahmen zur Reduktion der Schallbelastung sowie gesetzliche Bestimmungen zum Arbeitnehmer*innenschutz runden diesen Vortrag ab.

Dr. Ulrike Eggenburg-Zankl: Als Allgemeinmedizinerin habe ich mich auf den Themenbereich Arbeitsmedizin spezialisiert. Meine Tätigkeit besteht darin, mich mit den gesundheitlichen Problemen von verschiedenen Berufsgruppen zu beschäftigen. Evaluierung der Arbeitssituation und Beobachtung der Arbeitsabläufe sowie Einbringen des medizinischen Grundwissens bezüglich Berufskrankheiten sind Teil meiner Arbeit. Erarbeitung von Strategien und Maßnahmen zur Reduktion der verschiedenen Belastungen sind dann weiter Schritte meines Arbeitsspektrums. Letztendlich gehören auch Untersuchungen und Einleitung von Therapieschritten zu meinem Aufgabenbereich.
Über diese Tätigkeiten hinaus bin ich als Ärztin immer bemüht beratend bezüglich Ernährung, Bewegung und Stressmanagement den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hilfreich zu sein.


Dr. Manfred Greslechner: Medikamentenmissbrauch bei Musiker*innen: Beta-Blocker, Schlaftabletten, Aufputschmittel und EnergyDrinks

In diesem Vortrag wird ein kurzer medizinischer Überblick, aus der Sicht des Psychiaters, über Substanzmissbrauch, sowohl im Sinne einer Abhängigkeitserkrankung wie auch der Verwendung als „Doping-Mittel“ gegeben (Substanzklassen, deren „Verwendung“ und deren Risiken).

Dr. Manfred Greslechner ist Facharzt für Psychiatrie, arbeitet für den PSD Wien, insbesondere Liaisondienst im Bereich Obdachlosenhilfe/sozial betreutes Wohnen und führt gemeinsam mit seiner Frau eine Wahlarztordination.
Sein beruflicher Fokus liegt auf psychotischen Störungen/Affektiven Erkrankungen und dem ADS/ADHS/Autismus-Spektrum. Er ist gänzlich unmusikalisch, hat aber einige Musiker*innen als Klienten. Er ist Vater von vier Kindern und einem „adoptierten“ Zwergdackel Vicco.


Gehörttests (im Clemens Hellsberg Saal)

Im Rahmen der Gesundheitstage besteht von 13.30—17.00 Uhr die Möglichkeit einen kostenlosen Gehörtest im Clemens Hellsberg Saal zu absolvieren.
Bitte melden Sie sich HIER für die Time-Slots an.

Termin
Di, 08.10.2024, 10:00‒17:00  Uhr
Veranstaltungsort
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Konzertsaal Singerstraße 26 1010 Wien
Kartenpreise
Eintritt frei

Teilnahme nur für Studierende der MUK
Anmeldung über MUKonline.