Die Kammerschauspielerin Elfriede Ott starb im Alter von 94 Jahren, 19 Jahre war sie Leiterin der Schauspielabteilung an der MUK.
Im Jahr 1985 wurde mit der Bestellung von Kammerschauspielerin Elfriede Ott die Schauspielabteilung am damaligen Konservatorium der Stadt Wien (die heutige Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) gegründet, der sie bis 2004 als Leiterin vorstand. Aus dieser Zeit sind viele Schauspielerinnen und Schauspieler hervorgegangen, die sich international einen Namen gemacht haben und heute erfolgreich sind wie u. a. Sandra Cervik, Nicholas Ofczarek, Karin Lischka und Kristina Sprenger.
Elfriede Ott selbst nahm Schauspielunterricht bei Lotte Medelsky und debütierte 1944 im Wiener Burgtheater, wo sie bis 1949 als Ensemblemitglied blieb. In der Folge übernahm sie größere und kleinere Rollen und erlebte die „Ronacher-Ära“ mit den Schauspielergrößen ihrer Zeit. Daneben widmete sich Ott der Operette und stand u. a. als Partnerin von Oskar Werner auf der Bühne des Raimundtheaters. Nach Wanderjahren in Graz, Hamburg und Zürich fand sie 1958 am Theater in der Josefstadt ihre künstlerische Heimat. Als Kabarettistin und Komödiantin, Star vieler Fernsehsendungen sowie mit der Titelrolle im Kinofilm Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott avancierte sie zum Publikumsliebling. Nach ihrem Ausscheiden am Konservatorium der Stadt Wien gründete sie im Jahr 2005 die „Schauspielakademie Elfriede Ott“, eine private Schauspielschule in Wien. Die Förderung des Nachwuchses war Ott seit Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen, nicht zuletzt liegt hier ein großer Verdienst der Künstlerin.
„Die MUK behält Elfriede Ott als Gründerin der Schauspielabteilung in wertschätzender Erinnerung. Sie hat den Grundstein für die Schauspielausbildung an unserer Universität gelegt und wichtige Impulse für den Erfolg mehrerer Generationen gesetzt. Unsere Anteilnahme gehört Ihrem Sohn, in unseren Gedanken wird sie als legendäre Professorin weiterleben.“, so Rektor Dr. Andreas Mailath-Pokorny.