Letzte Woche feierte L’incoronazione di Poppea im Theater an der Wien Premiere. Beate Ritter und Jakob Huppmann aus der Klasse Kai Wessel sind dort als Damigella und Famigliare noch bis Ende der Woche auf der Bühne zu sehen.
Lange Zeit galt der Notentext von Monteverdis letzter Oper L’incoronazione di Poppea als verschollen und wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Venedig wieder entdeckt. Amoralischer geht es kaum: Was der 74-Jährige Claudio Monteverdi und sein Librettist Francesco Busenello vor über 350 Jahren mit ihrem Charakter- und Intrigendrama L’incoronazione di Poppea geschrieben hatten, untergrub jede sittliche Ordnung. In einem der ersten Werke, das nicht für einen Fürstenhof, sondern für ein bürgerlich-öffentliches Theater geschaffen wurde, wich Monteverdi von der mythologischen Stofftradition ab und stellte stattdessen ein realgeschichtliches Thema in den Mittelpunkt: Die Geschichte des römischen Kaisers und Tyrannen Nero. In diesem Werk stehen Machtgelüste und Ohnmachtsgefühle auf engstem Raum nebeneinander. Monteverdi hat diese menschlichen Affekte, Leidenschaften und Emotionen mit Tiefgang in Musik gesetzt.
Das Stück ist bis zum 31. Jänner im Theater an der Wien zu sehen.
Beate Ritter und Jakob Huppmann studieren seit 2006 in der Sologesangsklasse von Kai Wessel.
25.01.2010