Die fünf Streicherinnen waren am vergangenen Freitag bei der Festveranstaltung im Rahmen des Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus in der Hofburg zu Gast.
Das Selini Quartett, bestehend u.a. aus Absolventinnen der MUK, lieferte mit dem Streichquartett Nr. 2 von Egon Wellesz die musikalische Untermalung zur Eröffnung des „Festaktes gegen Gewalt und Rassismus“ anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen am 4. Mai 1945.
Violinistin Ieva Pranskutė aus der Klasse von Pavel Vernikov präsentierte erfolgreich ein Solostück von Walter Arlen. Medial große Aufmerksamkeit fand die Festlichkeit auch durch Michael Köhlmeiers Rede mit der Frage: „Braucht unser Land wirklich Sündenböcke?“
Das Selini Quartett besteht aus den Violinistinnen Liubov und Nadia Kalmykova (beide Absolventinnen der Klasse von Pavel Vernikov), der Bratschistin Loredana Apetrei und der Cellistin Loukia Loulaki (Absolventin der Klasse von Natalia Gutman). Die jungen Streicherinnen gründeten das Quartett im Rahmen ihres Studiums an der MUK (damals noch mit Chia-Chun Hsiao an der Viola), wo sie sich auch kennenlernten. Im März 2018 nahmen sie an der Meisterklasse Kammermusik mit dem Minguet Quartett teil, um ihre Fertigkeiten zu perfektionieren.
Die beiden 1992 in St. Petersburg geborenen Zwillingsschwestern Liubov und Nadia Kalmykova zeigen ihr jeweils beachtliches Talent an der Violine. Beide erhielten schon mit sechs Jahren Violinunterricht und begannen 2011 ihr Studium an der MUK bei Pavel Vernikov. Im Laufe ihrer jungen Karriere gewannen die Schwestern sowohl solo als auch im Ensemble bereits zahlreiche Wettbewerbe, wie z.B. 2013 den Fidelio-Wettbewerb. Durch zahlreiche internationale Auftritte konnten die jungen Künstlerinnen bereits beträchtliche Erfahrung im Orchester-, Solo- und Kammermusikbereich sammeln.
Am Violoncello ist die 1992 in Athen geborene Loukia Loulaki zu hören. Bereits mit 16 Jahren schloss sie ihr Studium am Athener Konservatorium ab, bevor sie 2010 ihr Masterstudium an der MUK bei Natalia Gutman begann. Orchestererfahrung erlangte die junge Cellistin unter anderem durch Auftritte an der Athener Staatsoper und der Jungen Philharmonie Wien. Sie nahm bereits an zahlreichen Kammermusikkonzerten inner- und außerhalb Europas teil.
Ieva Pranskutė wurde 1992 in Vilnius (Litauen) geboren. Mit fünf Jahren begann sie Violine zu spielen und stand bereits 1998, nach nur einem Jahr, als Solistin mit dem Litauischen Kammerorchester auf der bühne. Nach einer Ausbildung am Nationalen M. K. Čiurlionis Kunstgymnasium begann sie 2011 ein Violinstudium in Wien. Seit 2017 absolviert sie an der MUK ein Bachelorstudium .in der Klasse von Pavel Vernikov. Meisterkurse bei Shmuel Ashkenasi, Dora Schwarzberg, Igor Ozim, Tanja Becker-Bender, Heinrich Shiff, Marianne Piketty, Sergey Malov, Sergey Krylov, Petru Munteanu und Reinchard Latzko ergänzen ihre Ausbildung. Mit ihrem 2008 gegründeten Streichquartett unter der Leitung von Audronė Vainiūnaitė engagiert sie sich als Kammermusikerin, außerdem ist sie Mitglied des Kremerata Baltica Orchester. Mit beiden Formationen konnte sie umfangreiche Konzerterfahrung in Europa sammeln. Seit 2015 ist sie Mitgliead der Yehudi Menuhin Stiftung "Live Music Now".
ORF TV-Thek: Selini-Quartett beim „Festakt gegen Gewalt und Rassismus“