Der spanische Klarinettist und Pädagoge José Vicente Herrera Romero hielt von 22. bis 24. Mai 2006 eine Meisterklasse an der Konservatorium Wien Privatuniversität.
José Herrera hat sich als Soloklarinettist im Orquesta de Valencia, als Kammermusiker und als Pädagoge einen hervorragenden Ruf erworben.
Reinhard Wieser, Lehrender für Klarinette an der Konservatorium Wien Privatuniversität, berichtet über die Meisterklasse mit Prof. Herrera.
Gleich zu Beginn der Meisterklasse weist Prof. Herrera auf die Wichtigkeit gewissenhaften Einspielens hin und gibt auch einige Vorschläge. Anhand des Duos von Norbert Burgmüller (mit Marton Barka) erklärt er einige seiner grundlegenden Ansichten. Zum Beispiel, dass die Artikulation in der Musik vergleichbar mit der Sprache eines Schauspielers, und somit entsprechend wichtig ist.
Anhand von Mozarts Klarinettenkonzert verhilft er Thomas Fichtinger zu einer effizienteren Fingerbewegung. Xochitl Garcia Verdugo bekommt einige Tipps zu Griffkombinationen, die die Intonation weiter verbessern. Hier ist es von besonderem Vorteil, dass Prof. Herrera sowohl das deutsche als auch das Böhm-Klarinettensystem beherrscht.
Montag abend besuchen wir gemeinsam das Konzert Winds der Abteilung Blasinstrumente und Schlagwerk im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins. José Herrera äußert sich beeindruckt über das hohe Niveau der Studierenden des Hauses.
Am nächsten Tag arbeitet er mit Sylvester Perschler an der Phrasierung in technisch schwierigen Passagen (Darius Milhaud, Duo Concertant). Wolfgang Schedl spielt das Adagio und die Tarantella von Cavallini. Prof. Herrera erklärt einiges zur Person von Ernesto Cavallini und der Wichtigkeit der Oper in dessen Karriere. Auch solche Informationen wirken sich auf die Interpretation aus.
Begleitet werden die Studierenden am Klavier kompetent und hochklassig von Sandra Jost, die Zusammenarbeit mit ihr ist auch für unseren Gast ein Vergnügen.
Ein Höhepunkt am Dienstag ist die Probe von Brahms' Klarinettenquintett (Thomas Fichtinger und das Atlas Quartett), die Prof. Herrera leitet. Er weist unter anderem auf die Wichtigkeit der dynamischen Relationen bei einem so komplexen Stück hin.
Abschließend lässt sich aus den Reaktionen der Studierenden sagen, dass die Meisterklasse mit Herrn Herrera ein großer Erfolg war. Sehr gute Tipps aus der Trickkiste eines so erfahrenen Klarinettisten und Pädagogen sind uns immer willkommen. Wir bedanken uns herzlich bei ihm und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.