Kristin Okerlund unerwartet verstorben

Mo, 13.10.2025
  • MUK intern
Kristin Okerlund © Künstlerin
Kristin Okerlund © Künstlerin

Kristin Okerlund, Pianistin, Solokorrepetitorin und Lehrende an der MUK, ist am 10. Oktober 2025 unerwartet verstorben. Die Künstlerin war der MUK ebenso wie der Wiener Staatsoper jahrzehntelang verbunden — MUK-Rektor Mailath-Pokorny zeigt sich betroffen und erinnert an die prägende Rolle Okerlunds als Lehrende an der Universität.

Kristin Okerlund hatte am St. Louis Conservatory of Music, University of Illinois (USA) sowie am einstigen Konservatorium der Stadt Wien (heute: die MUK) unter anderem bei John Wustman und Leonid Brumberg sowie bei Erik Werba, Hans Hotter und Walter Berry studiert. Die Künstlerin war seit 1993 als Korrepetitorin an der Wiener Staatsoper engagiert, seit 1992 war sie der MUK als Dozentin verbunden, seit 2000 unterrichtete sie eine eigene Klasse im Fach Solokorrepetition.

Konzertkarriere

Okerlund trat in Konzerten mit namhaften Künstler*innen auf, darunter Carlos Álvarez, Walter Berry, Johan Botha, Klaus Maria Brandauer, José Carreras, José Cura, Edita Gruberová, Nancy Gustafson, Angelika Kirchschlager, Leo Nucci, Ruggero Raimondi, Samuel Ramey, Andrea Rost, Giuseppe Sabbatini, Michael Schade, Neil Shicoff, Bo Skovhus, Julia Stemberger, Bryn Terfel, William Warfield, Bernd Weikl, Johanna Wokalek und Heinz Zednik. Zu den Dirigenten, mit denen Frau Okerlund gearbeitet hat, zählen etwa Sir Georg Solti, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Giuseppe Sinopoli, Christoph von Dohnány, Seiji Ozawa, Mstislav Rostropovich, Marcello Viotti, Bertrand de Billy, Franz Welser-Möst, Semyon Bychkov und Christian Thielemann. Konzerte führten sie u. a. in die Carnegie Hall New York, in den Wiener Musikverein und an das Konzerthaus Wien, in die Tonhalle Zürich sowie zur Schubertiade Schwarzenberg und zu den Salzburger Festspielen.

Staatsoper und MUK

Die Wiener Staatsoper teilte den tragischen Verlust ihres langjährigen Mitglieds am 13. Oktober in einem Nachruf mit und hob die „verantwortungsvolle Arbeit“ der Korrepetitorin Kristin Okerlund hervor, die „für das Haus und die Kollegenschaft im wahrsten Sinne des Wortes unersetzlich“ gewesen ist: „Sie konnte in jeder Probe einspringen, beherrschte jedes Werk, ohne es vorher geübt zu haben, spielte das Schwerste und Ausgefallenste problemlos von Blatt. Ihr einziges Utensil, das sie neben einem Bleistift auf die Proben mitnahm, war ein Becher Kaffee, allenfalls eine Wasserflasche. Mehr brauchte sie nicht und konnte schon loslegen.“

Rektor Dr. Andreas Mailath-Pokorny und die MUK sind über diese Nachricht tief betroffen und werden Kristin Okerlund als feinsinnige und herausragende Künstlerin und Lehrerin in Erinnerung behalten: „Frau Okerlund hat jahrzehntelang nicht nur als Korrepetitorin Sängerinnen und Sänger für ihre Bühnenrollen perfekt vorbereitet, sondern war auch als Lehrende im Fach Korrepetition an der MUK maßgeblich an der Ausbildung junger Pianist*innen beteiligt. Kristin Okerlund hat vielen Generationen von jungen Repetitor*innen ein fundiertes Rüstzeug für diesen verantwortungsvollen Beruf mitgegeben.“