Die beiden Absolventinnen des Studiengangs Musikalisches Unterhaltungstheater haben ihre Bachelorarbeiten nun als Buch veröffentlicht. Während sich Jil Clesse mit Klischees rund um das Genre Musical beschäftigt, schreibt Franziska Kemna über das erfolgreiche Absolvieren von Auditions.
Jil Clesse beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem Genre Musical als „Aschenputtel” unter den Künsten. Ein Genre, das von der Allgemeinheit ausschließlich auf seichtes Unterhaltungstheater reduziert wird, obwohl es vielfältiger nicht sein könnte. Ihr Buch unter dem Titel „Musical - Klischee und Innovation“ hinterfragt die klischeehafte Definition dieser Theaterform kritisch in Bezug auf tatsächliche Inhalte und deren Darstellung anhand dreier Stücke, die unterschiedlicher nicht sein könnten: The last 5 Years, Mammamia und Spring Awakening. Hat das Genre Musical tatsächlich nur unterhaltenden Wert? Und sollte dies zutreffen, gehört es deshalb, trotz allem was es dem Darsteller abverlangt, zu den „niederen“ Kunstformen? Und wer hat eigentlich behauptet, dass etwas Populäres nicht auch Kunst sein kann? Jil Clesses Werk erweist sich als Plädoyer für eine Gattung, die hierzulande leider viel zu oft belächelt wird.
Die gebürtige Luxemburgerin Jil Clesse hat ihr Bachelorstudium Musikalisches Unterhaltungstheater 2014 absolviert. Derzeit ist sie am Landestheater Linz in Les Misérables zu sehen.
Mit ihrer Arbeit unter dem Titel „Auditions – der harte Weg auf die Bühne“ bietet Franziska Kemna eine Hilfestellung für all jene, die sich im Bereich, Schauspiel, Gesang, Musical oder Tanz einer harten Bewerbungsprozedur unterziehen und dabei nicht ihre volle Leistung zeigen können. „Dankeschön, wir melden uns dann bei Ihnen.“ Dieser Satz verabschiedet meist die Bewerber und Bewerberinnen nach der typischen Bewerbungsprozedur für Bühnenberufe – auch "Audition" genannt. Dabei läuft meist nichts, wie man es vorher geprobt oder sich vorgestellt hat. Nach stundenlangem Warten schwindet das letzte bisschen Konzentration. Vor der Jury ist der Hals plötzlich trocken, man ist unkonzentriert oder zu befangen um frei zu spielen. Was passiert da nur? Die Stimme, der Körper und der Geist, die sonst auf der Bühne und in Proben so gut zusammenarbeiten, haben ihren Dienst versagt. Die meisten kennen dieses Gefühl. Franziska Kemna geht diesem Phänomen auf den Grund, um Chancen auf Jobs besser nutzen zu können. Herausforderungen bei Auditions werden analysiert und Strategien zur Bewältigung vorgestellt.
Die Berlinerin Franziska Kemna hat ihr Studium Musikalisches Unterhaltungstheater 2013 abgeschlossen, derzeit spielt sie die Dorothy im Zauberer von Oz an der Wiener Volksoper.
Beide Bücher sind online erhältlich!