"Soziale Plastik" für die Eröffnung des neuen Lounge-Bereichs am Standort Johannesgasse
Manche Bildhauer arbeiten mit Holz, andere mit Stein oder Metall.
Josef Trattner arbeitet mit „sozialer Plastik“.
Sein verwendetes Material ist Schaumstoff, also Plastik. Und andererseits bleibt dieser Schaumstoff nicht lange allein. Josef Trattner macht daraus keine autonomen Kunstwerke, sondern arrangiert ihn für soziale Situationen.
Das kann ein Picknick auf der Wiener Kärntnerstraße sein, eine großzügige Möblierung der Grazer Innenstadt oder ein gemeinsamer Fenstersturz aus einem Schloss in Niederösterreich.
Das Kunstwerk realisiert sich erst im Gebrauch. Der Künstler legt gleichsam das Spielfeld aus. Trattners Skulpturen leben von der Interaktion. Sie erzeugen Wechselwirkungen mit den Räumen und deren Akteuren zugleich.
Es sind per se Bühnen der Improvisation. Seit 2004 integriert Josef Trattner
daher immer wieder die Musiker in seinen Veranstaltungen.
(Vitus Weh, Künstlerischer Leiter quartier 21, Wien)
Für die Konservatorium Wien Privatuniversität möblierte Trattner die im Oktober neu eröffnete, zur Johannesgasse hin transparente Lounge im Erdgeschossbereich. Ein Raum, der vornehmlich in der Zeit zwischen den Unterrichtseinheiten beziehungsweise danach benutzt wird, und der u.a. mit 5 PC-Arbeitsstationen ausgestattet ist.
Ausgehend von einem Kubus (120 x 160 x 160 cm) können sich Universitätsangehörige und Gäste an 30 Sitzmöglichkeiten orientieren.
Zudem stehen ihnen zwei Sofas (je 200 x 60 x 80 cm) zur Verfügung.
Den Benutzern obliegt es, wie sie den Raum möblieren (agieren).
Auch die Rückführung des Raumes (Kubus) wird über deren Benutzer definiert.
Josef Trattner
Geboren 1955, Semriach
Studium an der Akademie der Bildenden Künste
Zahlreiche Ausstellungen im In-und Ausland;
Wiener Secession, MAK Wien, Künstlerhaus Wien, Neue Galerie Graz usw.
Seit 1994 zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum
Zuletzt erschienene Publikationen: „foam“ (Edition selene), „weinfarberot“ (Verlag Christian Brandstätter)