Die beiden (ehemaligen) Studentinnen der Fakultät Musik der MUK konnten das Probespiel der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) für sich entscheiden und erhalten damit einen Platz im einjährigen IEMA-Masterstudiengang.
Die Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) als Ausbildungsstätte des Ensemble Modern wurde 2003 mit dem Ziel gegründet, das musikalische Erbe weiterzutragen und neue Wege des zeitgenössischen künstlerischen Schaffens zu fördern. Die IEMA bietet u. a. einen Masterstudiengang im Bereich Zeitgenössische Musik in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK).
In diesem einjährigen Masterstudiengang arbeiten junge Künstler*innen - Instrumentalist*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen und Klangregisseur*innen - als IEMA-Ensemble über ein Jahr mit den Mitgliedern des Ensemble Modern, die gleichzeitig als Dozent*innen fungieren, am vielfältigen Repertoire zeitgenössischer Sololiteratur, Kammermusik sowie dirigierter Ensemble-Werke. Kooperationen mit verschiedenen Institutionen ermöglichen auch interdisziplinäre Projekte. Zudem sind regelmäßig namhafte Komponist*innen- und Dirigierpersönlichkeiten wie z.B. Mark Andre, Carola Bauckholt, Peter Eötvös, Heiner Goebbels, Heinz Holliger, N.A. Huber, Helmut Lachenmann, Lucas Vis und Hans Zender zu Gast. Die Ergebnisse der Arbeit präsentiert das IEMA-Ensemble in ca. 30 Konzerten pro Jahr im In- und Ausland u.a. bei renommierten Festivals wie den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, der Gaudeamus Muziekweek oder dem Kurt Weill Fest Dessau.
Mit Claire Colombo (Oboe) und Flora Geißelbrecht (Viola) erhalten eine Studentin sowie eine Absolventin der MUK einen Platz im begehrten Masterstudiengang und ein damit verbundeses Stipnedium. Wir gratulieren herzlich!
Claire Colombo wurde 1993 in Italien geboren. Sie studierte Oboe am Konservatorium in Mailand und lernte während eines Erasmus-Jahres am Konservatorium Utrecht (Niederlande) Ernest Rombout kennen, bei dem sie seit 2017 an der MUK studiert. Sie arbeitete mit diversen Orchestern in Italien und Österreich zusammen (darunter „La Verdi“, „Filarmonica di Milano“ und dem „Wiener Jeunesse Orchester“…) und trat als Solistin und Kammermusikerin beispielsweise im Gläsernen Saal des Musikvereins und im Großen Saal des Wiener Konzerthauses auf. Sie ist Teil des Bläserquintetts „Wiener Me'Lausch“, mit dem sie Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe ist (u. a. Fidelio-Wettbewerb, Concorso città di Palmanova).
Ihre große Leidenschaft ist die zeitgenössische Musik. Im Jänner 2018 arbeitete sie mit mit Johannes Maria Staud im Musikverein und brachte Werke von ihm zur Aufführung, im November desselben Jahres spielte sie die Sequenza VII von Luciano Berio im Großen Saal des Wiener Konzerthauses, als Teil der 31. Ausgabe des renommierten Festivals Wien Modern. Sie nahm zweimal am Impuls Festival in Graz teil, bei dem sie Stücke von Luciano Berio, Isang Yun und Aureliano Cattaneo aufführte. 2019 wurde sie als Mitglied des ULYSSES Ensembles ausgewählt, mit dem sie beim Aldeburgh Festival in Snape Maltings, beim „IRCAM maniFeste“ in Paris und beim Royeaumont Festival auftrat.
Flora Geißelbrecht ist eine österreichische Musikerin, die vor allem als Bratschistin und Komponistin tätig ist. Ihr besonderes Interesse gilt der Musik unserer Zeit und der musikalischen und interdisziplinären Interaktion. Sie studierte von 2012-2017 im Bachelor Komposition, Kompositionspädagogik und Viola an der KUG Graz und von 2017-2020 an der MUK im Masterstudiengang Viola bei Julia Purgina mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik.
Als Komponistin war sie bereits Preisträgerin bei Kompositionswettbewerben der INÖK - Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponistinnen, der Academia Allegro Vivo und des Wiener Filmmusikwettbewerbs, 2019 war sie in ihrer Funktion als Komponistin und Bratschistin und als Teil des interdisziplinären Beitrag So viel Sturm Preisträgerin beim Fidelio-Wettbewerb in der Kategorie Kreation. Als Bratschistin trat sie mehrfach solistisch bei Wien Modern und im Ensemble beim Unsafe and Sounds Festival, Impuls Festival und den Wiener Festwochen auf. 2019 nahm sie außerdem als Kunststipendiatin am Europäischen Forum Alpbach teil und hielt einen Vortrag über „Der Interpret im schöpferischen Stromkreis – Pros und Kontras der Freiheit der Interpretierenden“ auf der Jahreskonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft. Flora Geißelbrecht ist Teil des Imaginäre-Folklore-Trios "Alpine Dweller" (New Austrian Sound of Music Ensemble 2018/19) und der Duos „Milleflör“ und „Mädel und Wiesel“ als Bratschistin, Harfenistin, Sängerin, Komponistin und Liedtexterin.