tanzarchiv@muk.ac.at
Bräunerstraße 5
1010 Wien
4. Stock | Raum 4.28
Termin nach Vereinbarung
Das Tanz-Archiv begreift sich als interdisziplinäres und projektorientiertes Format, das sowohl von Studierenden als auch (inter-)nationalen Tanzschaffenden, Forscher*innen und Interessierten genutzt wird und für Beratung offen steht.
Wissenschaftliche Leitung und Kuratorin:
Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Amort
Wissenschaftliche Mitarbeit und Projektassistenz:
Katharina Illnar, BA BSc
Sonja Browne, MAS
Expertinnen-Bord für historisch informierte Aufführungspraxis der Wiener Tanzmoderne:
Univ.-Prof.in Martina Haager (IGRC, Rosalia Chladek-Tänze)
Univ.-Prof.in Jolantha Seyfried (MUK, Grete Wiesenthal)
Esther Koller (Hanna Berger)
Erschließung und Beforschung von Materialien der Wiener Tanzmoderne derzeit mit Fokus auf Rosalia Chladek und deren umfangreichen Text-Nachlass. Darin enthalten sind Materialien zu ihren Lebensdokumenten, Werken, unterschiedlichen Sammlungen sowie zahlreiche Korrespondenzen u.a. mit Gerda Alexander, Gustav Güldenstein, Fritz Klingenbeck, Harald Kreutzberg, Karl Lorenz, Zouzou Nicoloudi, Suzanne Perrottet, Alexander von Swaine, Grete Wiesenthal und Mary Wigman.
Der Bestand enthält weitere personenbezogene Daten, darunter die Krypto-Nachlässe von Vera Karalli und Tamara Rauser.
Künstlerisch-wissenschaftliche Forschung
in Zusammenarbeit mit dem Verein Lebendiges Tanz-Archiv Wien
Dokumentation und Diskussion des choreografisch-tänzerischen Erbes der Wiener Tanzmoderne.
Eine Kooperation von Tanz-Archiv Wien, MUK und IDA, Bruckner-Universität Linz.
Die Tänzerin, Choreografin und Pädagogin Erika Gangl (Linz 1939 – Linz 2000) gründete 1961 in Linz ein „tanzstudio“, das durch ihre Zusammenarbeit mit dem Komponisten Alfred Peschek über viele Jahre hinweg zum Synonym für Neuen Tanz und Neue Musik wurde, für „Avantgarde“ stand und über das Land hinausstrahlte. 1968 tanzte sie etwa, medial Aufsehen erregend, „music for piano“ von John Cage, mit Peschek am Klavier. Gangls Schaffen soll mit diesem Projekt dokumentiert und gewürdigt werden. Die gebürtige Linzerin hatte am Bruckner-Konservatorium und bei Rosalia Chladek an der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst studiert.
Team: Andrea Amort, Tanja Brandmayr (Stadtwerkstatt Linz), Gerlinde Roidinger (tanzland.at)
Selbst die New York Times interessierte sich bereits am 24. Dezember 2020 für das Projekt des Tanz-Archivs die in Wien entstandene, von Grete Wiesenthal mit einem spezifischen Dreh- und Schwungsystem ausgestattete, in der frühen Moderne richtungsweisende Tanzweise neu beleuchten zu wollen. Der ORF setzte am 16. Februar 2021 mit einem ausführlichen Bericht nach. Das Projekt läuft seit Herbst 2021.
Künstlerische Leitung: Jolantha Seyfried
Wissenschaftliche Leitung: Andrea Amort
https://www.nytimes.com/2020/12/24/arts/dance/grete-wiesenthal-solo-waltz-vienna.html
(NYT: 24.12.2020)
https://orf.at/stories/3197037/
(ORF: 16.2.2021)
https://magazin.wienmuseum.at/briefwechsel-von-grete-wiesenthal-mit-lily-calderon-spitz
(Wien Museum Magazin: 21.06.2020)
In Kooperation mit dem Verein Lebendiges Tanz-Archiv Wien.
Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Aufbereitung des umfangreichen Nachlasses der bedeutenden Tänzerin, Choreografin und Pädagogin Rosalia Chladek (Brünn 1905 – Wien 1995), die der innovativen Tanz-Moderne der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angehörte. Es geht sowohl um die verschriftlichte Erschließung des Bestandes für weitere Forschungsaktivitäten als auch um die Beforschung bisher wenig erschlossener Tätigkeitsfelder von Chladek, die zu neuen Fragestellungen führen, darunter: Die Bedeutung der interdisziplinären Ausbildungsstätte Hellerau-Laxenburg bei Wien von 1925 bis 1939 im internationalen Kontext.
Johanna Laakkonen (Universität Helsinki) erstellte eine Visualisierung der transnationalen Netzwerke der Mitglieder des „Bunds Hellerau-Laxenburg“. Die Dokumente über den „Bund“ sind Teil des Nachlasses von Rosalia Chladek.
https://hellerau.demo.seco.cs.aalto.fi/en/
Von 25. bis 27. Juni 2021 liefen ausgewählte Filme aus dem Reenactment-Programm „Rosalia Chladek Reenacted“ und dem Festival „Berührungen. Tanz vor 1938 - Tanz von heute“ unter dem Titel "Kosmos Wiener Tanzmoderne" bei der neuen Wiener Kunstmesse Spark Art Fair in der Marxer Halle.
Das 2019 für das Theatermuseum Wien produzierte Tanzprogramm "Rosalia Chladek Reenacted“, das auf historischen Materialien von Chladek aber auch von Hanna Berger fußt sowie eine performative Widmung an Gertrud Kraus beinhaltet, kam, leicht verändert, unter dem Titel „Kosmos Wiener Tanzmoderne“ zur Eröffnung eines Rekonstruktionsschwerpunktes im Wiener MuTh zur Aufführung. Die Premiere war am 25. Juli.
Eva-Maria Schaller, die in diesem Programm mitwirkte, brachte am 31. Juli im MuTh ihren neuen Abend „Recalling her dance. A choreographic encounter with Hanna Berger“ heraus.
Andrea Amort befasst sich in dem Band Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus ausführlich mit Rosalia Chladeks prägendem Einfluss in der künstlerisch-pädagogischen (Aus-) Bildung der Wiener Tanzmoderne. Besonders berücksichtigt wird darin die politische und künstlerische Wende in den 1930er-Jahren sowie Chladeks Leitungstätigkeit am Konservatorium von 1942 bis 1952.
Andrea Amort, „Rosalia Chladeks prägender Einfluss in der künstlerisch-pädagogischen (Aus-)Bildung der Wiener Tanzmoderne. Unter besonderer Berücksichtigung der politischen und künstlerischen Wende in den 1930er Jahren sowie ihrer Leitungstätigkeit am Konservatorium von 1942 – 1952", in: „Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus. Eine `ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft´, hrsg. von Susana Zapke, Oliver Rathkolb u.a., Hollitzer Verlag, Wien 2020, S. 117 – 147.
ISBN 978-3-99012-840-4
Die polnische Journalistin Weronika Kostyrko hat für ihre internationale Recherche über die Tänzerin Pola Nirenska, die in den 1930er-Jahren auf Rosalia Chladek traf und auch nach ihrer Flucht in die USA mit ihr in Kontakt blieb, im Tanz-Archiv der MUK gearbeitet.
Weronika Kostyrko: Tancerka i zagłada. Historia Poli Nireńskiej, Warszawa: Czerwone i Czarne, 2019.
ISBN 978-83-66219-09-0.
Deutsche Übersetzung: Tänzerin und Vernichtung: Die Geschichte von Pola Nireńska, Warschau, 2019.
Andrea Amort kuratierte 2019/20 die Ausstellung Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne im Theatermuseum Wien und brachte mit zahlreichen internationalen Gastautor*innen unter dem gleichen Titel das umfangreiche und aufwändig gestaltete Begleitbuch Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne mit englischsprachigen Abstracts und einem Personenlexikon heraus.
ISBN 978-3-7757-4567-3, KHM Museumsverband, Hatje Cantz Verlag, Berlin, 2019
Das Buch wird in der Fachwelt als Standardwerk gehandelt (Volkmar Draeger, tanznetz.de, 29.4.2019). Die Süddeutsche Zeitung bezeichnet die Publikation als vorzüglichen Katalog, der ein zeitgeschichtliches Panorama entwirft und seinen Gegenstand von allen Seiten zugänglich macht (Dorion Weickmann, Süddeutsche Zeitung, 11.09.2019).
Die finnische Tanzhistorikerin Johanna Laakkonen von der Universität Helsinki forscht unter anderem über die Karriere-Verläufe finnischer Künstler*innen der frühen europäischen Tanzmoderne und deren internationaler Vernetzung. Ihre Recherche führte sie wiederholt an das Tanz-Archiv an der MUK.
Johanna LAAKKONEN: Tanssia yli rajojen. Modernin tanssin transnationaaliset verkostot. Tampere, Finnland, 2018. Englische Übersetzung: Dancing across borders. Transnational networks of early modern dance. Suomalaisen Kirjallisuuden Seuran nimeämien asiantuntijoiden tarkastama. Tampere, Finnland, 2018. ISBN 978-952-222-930-4
Johanna LAAKKONEN: „Rajoja ylittämässä. Marianne Pontan ja Hellerau-Laxenburgin metodi", erschienen in: Urheilo ja sota. Toimittaneet Heikki Roiko-Jokela ja Esa Sironen. 2013-2014, Suomen Urheiluhistoriallisen Seuran Vuosikirja Finlands Idrottshistoriska Förenings Arsbok, 2014, S. 91-111. Englische Übersetzung: Crossing the borders. Marianne Pontan and the Hellearau-Laxenburg Method. In: Sport and War. The Yearbook of the Finnish Sport history 2013–2014. Ed. by Heikki Roiko-Jokela & Esa Sironen. Helsinki: Suomen Urheiluhistoriallinen Seura, 2014.
ISBN 978-952-67440-3-2
21.3.2019 – 10.2.2020
Ausstellung im Theatermuseum Wien, Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien
Wien zählte bis in die 1930er Jahre zu den internationalen Umschlagplätzen für modernen Tanz. Die Ausstellung, die das Theatermuseum in Kooperation mit der MUK ausrichtete, unternahm den Versuch, die für die europäische Tanzmoderne zentralen Tänzerinnen und Choreografinnen wie Grete Wiesenthal, Gertrud Bodenwieser und Rosalia Chladek in die große Wien-Erzählung einzuschreiben. Die von Andrea Amort kuratierte und Thomas Hamann gestaltete Schau verband den gesellschaftskritischen Geist von damals mit zeitgenössischen Statements von renommierten Choreograf*innen wie Doris Uhlich.
Zur Veranstaltung: Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne
in Zusammenarbeit mit dem Verein Lebendiges Tanz-Archiv Wien.
29., 30. und 31.3.2019
Eroica-Saal, Theatermuseum
Tänzerinnen der freien Szene und Studierende der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien stellten historische Soli von Rosalia Chladek in neuem Gewand vor.
Zur Veranstaltung: Rosalia Chladek Reenacted
in Zusammenarbeit mit dem Verein Lebendiges Tanz-Archiv Wien.
11., 12. und 13.10.2019
Eroica-Saal, Theatermuseum
Künstlerinnen der freien Szene tanzten Widmungen an wegweisende Persönlichkeiten der Wiener Tanzmoderne: Rosalia Chladek, Hanna Berger und Gertrud Kraus.
Zur Veranstaltung: Rosalia Chladek Reenacted – Part II
April 2019 bis Februar 2020
Insgesamt 33 Vorstellungen von Tanz-Kurzstücken live im Rahmen der Ausstellung
Mit Künstler*innen und in Kooperation mit Tanz-Studierenden der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK).
Patrizia Veroli (Rom): Émile Jaques-Dalcroze und Rosalia Chladek in Italien.
Christine Caradec (Paris): Notationsprojekt von Rosalia Chladeks „Slawischer Tanz“ (1923/1988) und „Tanz mit dem Stab“ (1930/2005).
Laura Gianvittorio: „Hellenizing Eurythmic Dance. Rosalia Chladek and the Greek Theatre in Syracuse in the 1930s“, im Erscheinen.
Cora Kartmann: „Meadow on the ground and all over me. Gertrud Bodenwieser. Eine künstlerisch-wissenschaftliche Recherche zu den Bewegungsprinzipien dieser Tanzschaffenden“, Bachelorarbeit 2020, MUK Wien.
Florentina Holzinger: „TANZ“, Premiere: 04.10.2019, Tanzquartier Wien.
Inge Gappmaier: „Tanzsystem Rosalia Chladek“, Forschungsstipendium der Stadt Wien (MA7), 2018.
Eva-Maria Schaller: Vestris 4.0 (Ausgangspunkt war das Tanzstück Vestris von Leonid Yacobson für Mikhail Baryshnikov, 1969), imagetanz brut Wien, 23. und 24. März 2018.
Recalling Her Dance – a choreographic encounter with Hanna Berger, Tanzquartier Wien und ImPulsTanz 2021.
Marina Rützler: „Danse décomposée. Eine (archäologische) Anverwandlung der Artefakte von Rosalia Chladeks Tanzdrama „Jeanne d’Arc“ (1934)“, Bachelorarbeit 2017, MUK Wien.
Amanda Pina & Daniel Zimmermann/ Nadaproductions: „War - Ein Kriegstanz“, Premiere: Tanzquartier Wien Studios, 7. Dezember 2013.
Interdisziplinäres Online-Symposium Aktualisierung oder Auslöschung? Die Kunst der Überschreibung, Interuniversitärer Forschungsverbund Elfriede Jelinek/ Projekt Notation und Aufführung: „Verkörperungen. Improvisation in Schauspiel und Tanz“, mit Andrea Amort, Karoline Exner, Stefan Krammer, Jolantha Seyfried, moderiert von Sabrina Weinzettl, 10.12.2020, Stream: https://www.ifvjelinek.at/veranstaltungen/notation-und-auffuehrung-aktualisierung-oder-ausloeschung-2020/
Symposium Post-Utopia and Europe in the Performing Arts, Universität Salzburg; 2020, Vortrag von Inge Gappmaier: „The utopia of a dancing society“
Ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft. Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus und nach 1945, MUK Wien, 2018
Zugänge schaffen! Symposium des Verbunds Deutscher Tanzarchive, Deutsches Tanzarchiv Köln; 2016
Aktionstag Greifbare Forschung, MUK Studiengang Tanz, Juni 2016
Archives to come, Internationales Symposium Tanzquartier Wien, April 2016
Alles tanzt. Kosmos Wiener Tanzmoderne (Hatje Cantz, Berlin 2019)
Verfolgt. Verlobt. Verheiratet. Scheinehen ins Exil (Jüdisches Museum Wien, 2018)
The composer and teacher Richard Stöhr, „I am a musician now, ernestly and free from regret“ (mdw, 2017)
AVANT-GARDE macht Schule (Musik Akademie Basel, 2017)
Die MUK versteht sich als progressive Musik- und Kunstuniversität, die in den Bereichen Musik, Tanz, Schauspiel und Gesang kulturelle Werte schafft. Die MUK ist die einzige Universität im Eigentum der Stadt Wien und vereint hier den international besten Nachwuchs und herausragende Lehrende.
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